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Angespannte Lage im Nahen Osten
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel

A general view of the Tel Aviv skyline during windy and cloudy weather on February 4, 2023. (Photo by JACK GUEZ / AFP)
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Nach massiven Raketenangriffen auf Israel aus dem Gazastreifen hat die dort herrschende islamistische Hamas den Beginn einer «Militäroperation» gegen Israel erklärt. Hamas habe beschlossen, israelischen «Verbrechen» ein Ende zu setzen, sagte der Hamas-Militärchef Mohammed Deif in einer Botschaft am Samstagmorgen.

Im Zuge der massiven Angriffe sind nach Armeeangaben auch mehrere bewaffnete Palästinenser auf israelisches Gebiet eingedrungen. Das Militär teilte am Samstag mit, mehrere Terroristen seien auf israelischem Gebiet und rief die Einwohner der Grenzorte am Rande des Küstenstreifens dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben. Augenzeugen berichteten von Schusswechseln auf der Strasse.

Unklar war, wie die Angreifer aus dem Gazastreifen die streng geschützte Grenze überwinden konnten. In sozialen Medien kreiste unter anderem ein Video, das einen Drachenflieger zeigte. Dies konnte allerdings zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Samstagmorgen Dutzende Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. In verschiedenen Städten des Landes heulten die Warnsirenen, wie die Armee mitteilte. Auch in Tel Aviv war Raketenalarm zu hören.

Israelischer Rettungsdienst meldet Tote und Verletzte durch Raketenangriffe

Bei den Angriffen ist eine Frau getötet und 15 Menschen verletzt worden. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, eine etwa 60 Jahre alte Frau sei bei einem direkten Treffer nahe Gedera tödlich verletzt worden. Zwei Menschen hätten bei den Angriffen aus Gaza schwere Verletzungen erlitten. Laut Rettungsdienst wurden weitere Menschen im Süden und in der Küstenebene in Krankenhäuser gebracht.

Auch in der Küstenmetropole Tel Aviv wurde nach Armeeangaben ein Haus getroffen. Es war zunächst unklar, ob es dabei Verletzte gab. Der Rettungsdienst rief wegen eines Mangels an Blutkonserven zu dringenden Blutspenden im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv auf.

Israel feiert gerade das jüdische Fest Simchat Tora (Freude der Tora). Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte im Verlauf des Tages Sicherheitsberatungen mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Armee abhalten.

Überraschender Angriff

Der massive Angriff aus dem Gazastreifen kam als Überraschung. Die Lage besonders im besetzten Westjordanland hatte sich allerdings zuletzt wieder zugespitzt. Seit Donnerstag waren dort vier Palästinenser bei eigenen Anschlägen oder Konfrontationen mit der Armee getötet worden.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im selben Zeitraum kamen mehr als 200 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

An der Gaza-Grenze war es im vergangenen Monat mehrfach zu gewaltsamen Protesten gekommen. Dabei wurden auch Sprengsätze auf Soldaten geworfen, mehrere Palästinenser wurden durch Schüsse verletzt. Die israelische Luftwaffe griff angesichts der Vorfälle mehrmals Posten der im Gazastreifen herrschenden militanten Palästinenserorganisation Hamas an.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird.

SDA/AFP/sys/aru