AfD-Politiker lebt plötzlich neben Holocaust-Denkmal
Der AfD-Politiker Björn Höcke kritisierte das Holocaust-Mahnmal in Berlin. Jetzt hat eine Künstlergruppe dem Rechtspopulisten eine Kopie vor das Haus gestellt.
Es war eine Rede, die bis heute noch nachhallt: Am 17. Januar 2017 bezeichnete der AfD-Politiker Björn Höcke in einer Rede in Dresden das berühmte Holocaust-Mahnmal in Berlin als «Denkmal der Schande» und sprach von einer «dämlichen Bewältigungspolitik». Der rechtsextreme Politiker aus dem Bundesland Thüringen forderte während seiner Rede eine «erinnerungspolitische Wende um 180 Grad».
Höcke predigt in seinen Reden die ländliche Idylle, das einfache Leben und die heile Welt. Seine Heimat, den thüringischen Landskreis Eichsfeld, bezeichnete der 45-Jährige als «mein Refugium», das für ihn zum Rückzugs-, Inspirations- und Regenerationsraum geworden sei.
Mit dieser Ruhe dürfte es jetzt aber vorbei sein: Die Künstlergruppe Zentrum für politische Schönheit reagierte auf die Äusserungen Höckes zum Holocaust-Mahnmal und hat das Grundstück neben dem Wohnhaus des Politikers gemietet.
24 Betonquader für Höcke
Darauf hat die Künstlergruppe nun 24 Betonblöcke hingestellt, exakte Nachbildungen der 2711 Betonblöcke, die in Berlin-Mitte stehen und an die Ermordung der Juden in Europas im Zweiten Weltkrieg erinnern sollen.
Die Betonquader in Höckes Dorf Bornhagen sind aber nicht an die breite Öffentlichkeit gerichtet. Sie sind lediglich für Höcke gedacht, der von seinem Haus aus einen direkten Blick auf sein persönliches «Denkmal der Schande» haben soll.
Finanziert wird die Aktion durch ein Crowdfunding. Als Spendenziel gibt die Künstlergruppe 28'800 Euro an, um den Unterhalt des Mahnmals ein Jahr zu finanzieren. Bereits 16'000 Euro sind zusammengekommen.
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