Unglück in ÄgyptenTouristen-Boot im Roten Meer gesunken – zwei Schweizer an Bord
28 Überlebende des Unglücks wurden vor der Küstenstadt Marsa Alam gefunden und in Sicherheit gebracht, 17 Personen werden noch vermisst.
An Bord des vor der ägyptischen Küste gesunkenen Boots «Sea Story» im Roten Meer waren auch zwei Schweizer Staatsangehörige. Das sagte der Gouverneur der Region, Generalmajor Amr Hanafi, der Nachrichtenagentur DPA. Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten bestätigt, dass zwei Schweizer an Bord waren. Eine Person sei unverletzt gerettet worden, die zweite gelte noch als vermisst, so das EDA.
Die Schweizer Vertretung in Kairo stand in Kontakt mit den zuständigen Behörden und den Betroffenen. Diese wurden den Angaben zufolge im Rahmen des konsularischen Schutzes unterstützt. Weitere Angaben machte das Schweizer Aussendepartement nicht.
Mit an Bord seien ausserdem etwa 20 Touristen aus weiteren europäischen Ländern gewesen sowie Touristinnen und Touristen aus China, den USA und Ägypten und 14 Crewmitglieder.
Nach einer ersten Suche würden noch 17 Menschen vermisst, erklärte der Gouverneur der Region, Generalmajor Amr Hanafi. 28 Überlebende seien nahe der Küstenstadt Marsa Alam gefunden worden. Sie sollen per Flugzeug und mit einer Fregatte in Sicherheit gebracht und medizinisch versorgt werden.
Boot für mehrtägige Tauch-Exkursionen
Die gut 40 Meter lange Motorjacht «Sea Story», die Taucher zu Korallenriffen oder zur Sichtung von Haien bringt, war seit Sonntag im Roten Meer unterwegs. Die Crew habe am frühen Morgen einen Notruf abgesetzt, erklärte Amr Hanafi.
Die Ursache des Unglücks war zunächst weiter unklar. Der Leiter eines Tauchzentrums berichtete, ein überlebendes Besatzungsmitglied habe berichtet, dass die Jacht «mitten in der Nacht von einer Welle getroffen» worden und umgekippt sei. Die Behörden in Hurghada hatten am Sonntag wegen «schlechter Wetterbedingungen» den Hafen der Stadt geschlossen und den Schiffsverkehr eingestellt. Nahe Marsa Alam seien die Wetterbedingungen jedoch gut gewesen, sagte der Tauchzentrums-Manager.
Die erst zwei Jahre alte Motorjacht ist mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere ausgestattet. Reise-Anbieter bewerben sie als Boot für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer. Sie legte nach Angaben Hanafis aus Port Ghalib ab und sollte am Freitag weiter nördlich in Hurghada ankommen.
Laut ersten Informationen ist das Schiff in der Nähe eines beliebten Korallenriffs im Gebiet Shaab Sataeh nördlich von Marsa Alam gesunken. Retter würden zusammen mit der Marine nach weiteren Überlebenden suchen, teilte Hanafi mit.
Vierter Vorfall mit Tauchsafari-Boot im Roten Meer
Die «Sea Story» ist das vierte Tauchsafari-Boot, das in diesem Jahr im Roten Meer bei Ägypten gesunken ist. Ende Oktober kollidierte die Jacht «MY Seaduction» in der Nacht mit einem Korallenriff. Die 18 französischen Taucher an Bord sowie die 10 Besatzungsmitglieder konnten auf Rettungsboote umsteigen.
Die Exocet – ebenfalls ein bei französischen Tauchern beliebtes Safariboot – sank im Juni nach einer Kollision mit dem Sataya-Riff. Die Taucher und Besatzung an Bord wurden evakuiert und auf andere Boote in der Nähe gebracht. Bei beiden Vorfällen soll es Sturmmeldungen gegeben haben. Im Februar kam eine deutsche Taucherin bei einem Brand an Bord der «MY Sea Legend» ums Leben.
Ägypten ist wegen seiner antiken Stätten und seiner Badeorte am Roten Meer bei europäischen Touristen sehr beliebt. In dem nordafrikanischen Land herrscht auch während der Wintermonate ein angenehm warmes Klima. Für Taucher bietet das Rote Meer einige der spektakulärsten Tauchplätze weltweit.
DPA/SDA/ij
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