Unglück auf SizilienMehrere Tote und Vermisste nach Gebäudeexplosion
Eine schwere Gasexplosion hat auf Sizilien ganze Wohnhäuser zerstört. Unter den vermissten Personen befindet sich auch eine Schwangere.
Eine schwere Gasexplosion zerstörte auf Sizilien ganze Wohnhäuser und riss mehrere Menschen in den Tod. Drei Menschen seien bislang tot geborgen worden, sechs würden noch vermisst, sagte Elisa Vaccaro von der Präfektur Agrigent am Sonntag laut Nachrichtenagentur Adnkronos. Zwei Frauen wurden von den Rettern in dem Ort Ravanusa lebend aus den Trümmern gezogen. Unter den Vermissten war auch eine Hochschwangere. Rund 100 Menschen konnten nicht mehr in ihre Häuser, weil die Umgebung einem Trümmerfeld glich.
Es war am Samstag gegen 20.30 Uhr, als ein lauter Knall die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Vermutlich war ein Gasleck wegen einer defekten Leitung Auslöser des Unglücks. Durch die Detonation stürzte das vierstöckige Haus ein, mehrere andere Gebäude wurden teils zerstört. Videos der Feuerwehr zeigten Trümmerteile in weiter Entfernung, Staub und Schuttberge. Immer wieder flammten Feuer auf. Spürhunde suchten in den Trümmern. Angeblich kommen die Vermissten und Toten alle aus einer Familie.
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«Wir hören keine Stimmen aus den Trümmern, aber wir geben die Hoffnung nicht auf», sagte Luca Cari von der Feuerwehr, die mit 100 Rettern vor Ort war. Die Suche glich einem Wettlauf mit der Zeit.
«Es scheint wie Beirut», sagte der Chef des regionalen Zivilschutzes, Salvatore Cocina, der Nachrichtenagentur Adnkronos mit Blick auf die verheerende Explosion in der libanesischen Hauptstadt. Er sprach von zersplittertem Glas und Trümmern, die Dutzende Meter vom Ort der Explosion weggeschleudert worden seien. Cocina berichtete von einer 10’000 Quadratmeter grossen Gegend, die teils verwüstet wurde, und vier eingestürzten Häusern. Möglicherweise habe sich Gas angesammelt, das sich dann entzündet habe. Wie, war noch unklar. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein.
Bürgermeister spricht von «Tragödie»
«Auf einmal war das Licht weg, und dann kamen das Dach und der Boden runter», zitierten Medien die 80 Jahre alte Bewohnerin Rosa Carmina, die wie ihre Schwägerin aus dem Haus gerettet wurde. Sie sei unter Schutt eingeklemmt gewesen und habe um Hilfe geschrien. Ein Mann, der zu Besuch in dem Haus war, sagte: «Es war wie eine Atombombe, wir haben gedacht, ein Flugzeug sei hier in der Nähe abgestürzt.»
Der Bürgermeister des etwa 10’000 Einwohner zählenden Ortes im Süden der Insel spricht von einer «Tragödie». «Mehrere Häuser sind von den Flammen erfasst worden», sagte Carmelo D’Angelo.
/chk/fal
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