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Kirchenoberhaupt nicht mehr im Spital
Papst zeigt sich erstmals wieder öffentlich

Papst Franziskus zeigt einen Daumen hoch am Fenster der Agostino Gemelli Poliklinik in Rom, wo er wegen Bronchitis und beidseitiger Lungenentzündung behandelt wurde.
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Nach mehr als fünf Wochen hat Papst Franziskus das Spital verlassen. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche wurde in einer Autokolonne mit einem Kleinwagen aus der Gemelli-Universitätsklinik in Rom zurück in den Vatikan gebracht. Zuvor hatte er sich auf einem Balkon der Klinik erstmals wieder der Öffentlichkeit gezeigt. Im Rollstuhl und mit schwacher Stimme bedankte er sich für Unterstützung aus aller Welt. Mehrere Tausend Menschen jubelten ihm von unten zu.

Nach Angaben seiner Ärzte hat Franziskus seine schwere Lungenentzündung inzwischen überstanden. Das Oberhaupt von weltweit mehr als 1,4 Milliarden Katholiken soll die nächsten Wochen nun in seiner Residenz Casa Santa Marta im Vatikan verbringen, wo er weiterhin ärztlich behandelt wird. Die Ärzte zeigten sich mit den Fortschritten zufrieden. Bei dem nicht einmal eine Minute dauernden Auftritt auf dem Balkon wirkte der Papst allerdings noch sehr geschwächt.

Papst soll Menschenansammlungen meiden

Die Mediziner empfehlen noch mindestens zwei Monate Ruhe. Wegen seiner angegriffenen Atemwege soll Franziskus auch Menschenansammlungen meiden. Ungewiss ist, ob er im nächsten Monat an den Osterfeierlichkeiten teilnehmen kann. Mit seinen 88 Jahren ist Franziskus inzwischen der zweitälteste Pontifex der Geschichte. Als Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. ist er seit März 2013 im Amt.

Auf dem Weg aus dem Krankenhaus in den Vatikan legte Franziskus noch einen Zwischenstopp in der Basilika Santa Maria Maggiore ein, seiner Lieblingskirche in Rom. Der Argentinier hat bereits verfügt, dass er dort auch beerdigt werden will.

Erste Probleme schon vor Weihnachten

Bereits seit der Vorweihnachtszeit hatte sich Franziskus mit einer Bronchitis herumgeschlagen. Obwohl er sich wochenlang dagegen gesträubt hatte, musste er schliesslich am 14. Februar ins Gemelli-Krankenhaus, der Klinik für Päpste im Westen von Rom.

Zwischenzeitlich waren die Sorgen um ihn sehr gross. Der behandelnde Arzt Sergio Alfieri berichtete am Samstagabend davon, dass der Papst während der 38 Tage im Krankenhaus zwei Mal in akuter Lebensgefahr gewesen sei.

Immer wieder Atemhilfe – auch weiterhin mit Schlauch

Franziskus litt an einer schweren Lungenentzündung, die beide Lungenflügel erfasst hatte. Zudem machte ihm eine Infektion der Atemwege mit verschiedenen Erregern zu schaffen. Zwischenzeitlich funktionierten auch die Nieren nicht mehr voll. Mehrfach hatte er auch schwere Anfälle von Atemnot, weshalb er lange Zeit über eine Maske auf Mund und Nase mit mechanischer Hilfe beatmet wurde. Künstlich beatmet – etwa durch eine Intubation – wurde er nach Angaben der Mediziner jedoch nie.

Auch in seiner Residenz im Vatikan wird der Papst nun weiterhin über einen Schlauch in der Nase mit Sauerstoff versorgt. Zudem geht die Atem- und Bewegungstherapie weiter.

Seit der Einlieferung hatte der Vatikan nur ein einziges Foto des Papstes veröffentlicht – und auch nur von hinten, vor einem Altar in der Kapelle im zehnten Stock der Klinik. Franziskus meldete sich zudem mit einer Audiobotschaft zu Wort, die aber nur schwer zu verstehen war.

Im April Treffen mit König Charles III. auf dem Programm

Die Überraschung über die Nachricht der bevorstehenden Entlassung aus der Klinik war am Samstag entsprechend gross. Franziskus selbst habe bereits seit einigen Tagen auf eine baldige Rückkehr in den Vatikan gehofft, erklärten die Ärzte. Alfieri fügte hinzu, der Gesundheitszustand verbessere sich sehr zügig. Wenn sich dieser Trend fortsetze, sei auch ein früheres Ende der Ruhephase möglich.

Anfang April ist ein Treffen mit dem britischen König Charles III. geplant. Im Mai steht eigentlich auch eine Reise in die Türkei auf dem Programm, obwohl sie noch nie offiziell angekündigt wurde.

Ungewiss ist weiterhin auch, ob der Papst zu Ostern den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) spenden kann. Normalerweise sind die Ostertage ein Veranstaltungsmarathon für den Pontifex. In diesem Jahr sind besonders viele Pilger in Rom, weil 2025 nach katholischem Verständnis ein Heiliges Jahr ist.

DPA/euc