Steinen-Hüsingen (D)Nach Fund von totem Neugeborenem sucht Polizei nach Hinweisen
Unweit von Basel wurde am 20. Februar der Leichnam eines Neugeborenen aufgefunden. Die Hintergründe sind nach wie vor rätselhaft.

Am vergangenen Donnerstag hat eine Fussgängerin nahe dem Wasserturm in der südbadischen Gemeinde Steinen-Hüsingen den Leichnam eines Neugeborenen in der Wiese entdeckt. Der Fundort ist weniger als zehn Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Eine Woche nach dem Schockfund tappt die Polizei immer noch im Dunkeln.
Die Todesursache sei weiterhin Gegenstand der Ermittlungen, teilt Michael Jahn von der Staatsanwaltschaft in Lörrach auf Anfrage mit. Klar ist inzwischen aber: Beim aufgefundenen Säugling handelt es sich um ein weibliches Neugeborenes, das nach vorläufigem Obduktionsergebnis lebensfähig gewesen sein könnte. Es würden derzeit weitere rechtsmedizinische Untersuchungen und umfangreiche Ermittlungen in alle Richtungen stattfinden, so Jahn. «Hinweise auf die Eltern des Kindes haben sich bislang nicht ergeben.»
Neben einem Hinweistelefon, das rund um die Uhr besetzt ist, hat die «Ermittlungsgruppe Wasserturm» jetzt auch ein anonymes Hinweisgebersystem aufgeschaltet, wie die Staatsanwaltschaft Lörrach und das Polizeipräsidium Freiburg am Donnerstag mitteilten. Über das verlinkte Webformular könne man diskret, sicher und anonym mit der Polizei in Kontakt treten.
Grosse Betroffenheit nach Schocknachricht
Die Polizei sei bei derartigen Ermittlungen auf jede Information angewiesen, «egal wie unbedeutend oder alltäglich die Beobachtung für jemanden erscheinen mag», heisst es in der Mitteilung. Vielleicht sei jemandem in seinem Umfeld zuvor eine schwangere Frau aufgefallen, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden könnte.
Der Fund löste im Ort nordöstlich von Lörrach grosse Betroffenheit aus. Das mache sprachlos, sagte Ortsvorsteher Jürgen Schäfer gegenüber der «Oberbadischen». «Man fühlt sich hilflos, dass so etwas bei uns passieren kann.» Für Mütter in Notsituationen besteht in Lörrach die Möglichkeit für eine vertrauliche Geburt im St.-Elisabethen-Krankenhaus, das auch über eine Babyklappe verfügt.
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