Rubrik «Menschen in der Region»Sie hat ein Labyrinth im Garten
Jede Woche trifft die «Zürichsee-Zeitung» auf interessante Menschen. Heute: Philosophin und «Labyrinth-Pionierin» Rosmarie Schmid aus Langnau.
«Unterwegs sein heisst, die Herausforderung annehmen, dass sich alles ändert», sagt Rosmarie Schmid, die in ihrem langen Leben immer den Gwunder behalten hat. Als sie und die Künstlerin Agnes Barmettler 1991 den ersten Labyrinthplatz mitten im Zürcher Kreis 4 ins Leben rufen, sprach noch niemand von soziokultureller Animation und Urban Gardening.

Das Labyrinth ist ein Ort der Begegnung, der Kunst und Kultur, des Austauschens und gemeinsamen Lernens und Gärtnerns im Quartier. «Alles ist komplex und verbunden. Um dies zu begreifen, braucht es ein Miteinander von persönlichen Erfahrungen», sagt Schmid. Das jahrtausendealte Urbild des Labyrinths zeige dies anschaulich. «Es ist eine Einladung, auf seinen gewundenen Pfaden zu gehen, sich den Dingen von verschiedenen Seiten zu nähern und sich mit andern auszutauschen. Das ist aktive Friedensarbeit.» Auch in ihrem Garten in Langnau hat die dreifache Mutter und Grossmutter ein Labyrinth.
Seit dem ersten Labyrinth sind mit Rosmarie Schmids Unterstützung in der Schweiz und in Deutschland viele weitere öffentliche Labyrinthplätze entstanden, etwa in Thalwil, Langnau und Männedorf. Am 21. März wird ein früher Wunsch der 87-Jährigen Wirklichkeit: Dann wird in Zürich auf dem Grossmünsterplatz ein Steinlabyrinth eingeweiht.
Fehler gefunden?Jetzt melden.