Unwetter in BrasilienZahl der Toten steigt – Tausende mussten ihre Häuser verlassen
Dauerregen, Überschwemmungen, Erdrutsche – der Süden Brasiliens erlebt derzeit schwere Unwetter. Behörden sprechen von einer «beispiellosen Katastrophe».
Die Zahl der Toten durch schwere Überschwemmungen im Süden Brasiliens ist weiter gestiegen. Offiziellen Angaben vom Freitag zufolge kamen 56 Menschen ums Leben, mindestens 67 Menschen wurden demnach vermisst.
Starkregen hatte im Bundesstaat Rio Grande do Sul zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Inmitten anhaltender Regenfälle suchten Einsatzkräfte mit Booten und Flugzeugen nach Vermissten.
«Beispiellose Katastrophe»
Der steigende Wasserstand in Rio Grande do Sul belastete die Dämme, Gouverneur Eduardo Leite warnte vor einer beispiellosen Katastrophe in der 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt Porto Alegre. «Vergessen Sie alles, was Sie bisher gesehen haben, in der Metropolregion wird es noch viel schlimmer sein», sagte er.
Offiziellen Angaben zufolge gab es seit Montag in mindestens 265 Gemeinden im Bundesstaat Schäden. 74 Menschen seien verletzt worden, mehr als 24’000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen.
Historische Überschwemmung
Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva sprach am Freitag von einer der grössten Überschwemmungen in der Geschichte des Landes. «Noch nie in der Geschichte Brasiliens hat es an einem Ort so viel Regen gegeben», sagte er auf einer Pressekonferenz mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida in der Hauptstadt Brasilia.
Nach Angaben des Zivilschutzes waren mehr als 2000 Rettungskräfte im Einsatz. Auch das Militär unterstützt die Arbeiten nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit mehr als 900 Einsatzkräften, neun Flugzeugen und 98 Booten. Bislang seien mehr als 8000 Menschen gerettet worden.
Der Regen hatte am Montag begonnen und teils grossflächige Überschwemmungen sowie Erdrutsche ausgelöst. Häuser und Brücken wurden beschädigt, zahlreiche Strassen wurden unpassierbar. Am Donnerstag war ein Staudamm teilweise gebrochen.
AFP/roy
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