Rapperswil-JonaUnbekannte fällen alte Buchen am Seeufer – Polizei sucht Zeugen
Auf einem Privatgrundstück unweit der Jugendherberge von Rapperswil-Jona kam es am Freitagabend zu einer unerlaubten Baumfällaktion. Anwohner erstaunt dies nicht.
Im idyllischen Wohnquartier Busskirch südöstlich des Stadtzentrums von Rapperswil haben am frühen Freitagabend illegale Baumfäller gewütet. Wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilt, wurden auf einem Privatgrundstück am Hessenhofweg elf Bäume unrechtmässig gefällt.
Wie eine Anwohnerin dieser Zeitung berichtet, kehren die betroffenen Liegenschaftenbesitzer erst heute Abend nach Hause zurück.
«Laienhafte» Arbeit
Bei den gefällten Bäumen handelt es sich gemäss Mitteilung der Kantonspolizei allesamt um Buchen, welche teilweise ein Alter von rund 80 Jahren aufwiesen. Die Bäume säumten eine Privatstrasse, welche parallel zum Seeufer verläuft und von Osten her an die Liegenschaft heranführt.
Die Buchen seien eher laienhaft gefällt worden, schreibt die Kantonspolizei. Nach ersten Erkenntnissen dürfte dazu eine Motorsäge verwendet worden sein. Die gefällten Bäume hat die unbekannte Täterschaft an Ort und Stelle belassen. Der Sachschaden dürfte sich auf mehrere Tausend Franken belaufen.
Nicht die erste Guerilla-Aktion
In unmittelbarer Umgebung zum Tatort befindet sich nicht nur die Jugendherberge von Rapperswil-Jona, sondern auch der öffentliche Strandweg. Immer wieder habe es Leute gegeben, die eine ungehinderte Sicht auf den See forderten, ist aus Anwohnerkreisen zu vernehmen.
Tatsächlich wird in der Rosenstadt immer wieder um freien Seezugang gestritten. Der Waadtländer Verein Rives Publiques etwa kämpft seit mehreren Jahren gegen die Baupläne von Tennis-Legende Roger Federer in der Kempratner Bucht.
Auch zu illegalen Baumfällaktionen wie jene vom Freitag kam es in Rapperswil-Jona schon. 2008 fällten Unbekannte bei Nacht und Nebel beim Jachthafen Stampf mehrere Ahornbäume. Die Kantonspolizei St.Gallen konnte dank eines Zeugenaufrufes kurz darauf drei Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren ermittelt, die die Bäume entlang eines Parkplatzes mit einer kleinen Motorsäge gefällt hatten.
Auch im akutellen Fall setzt die Polizei auf die Mithilfe der Öffentlichkeit. Personen, die am Freitag zwischen 16 und 18.30 Uhr verdächtige Feststellungen am Seeufer gemacht haben, die Tat beobachten konnten oder anderweitig Angaben zu infrage kommenden Personen oder Fahrzeugen machen können, werden gebeten, sich beim Polizeistützpunkt Schmerikon (Telefon 058 229 52 00) zu melden.
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