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Mord in Rafz: Die zwei Witwen treffen sich

Petra Bornhauser (l.) und Andrea Rodrigues reden miteinander. (Bild: SRF 1)
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Bei den Dreharbeiten zur Sendung «Reporter» von SRF geht ein lange gehegter Wunsch von Petra Bornhauser in Erfüllung. Sie lernt Andrea Rodrigues kennen. Und sie kann die Frage stellen, ob Luiz Rodrigues die Tat bereute. «Ganz bestimmt», sagt die dreifache Mutter. «Aber er konnte es nicht mehr rückgängig machen.» Er habe ihr oft geschrieben, dass er damals nicht überlegt habe, was er tat.

Petra Bornhauser ist die Witwe des von Andrea Rodrigues' Mann Luiz ermordeten Gino Bornhauser. Am 22. April 2016 kreuzten sich die Lebenswege von Luiz Rodrigues und Gino Bornhauser auf einem Parkplatz in Rafz am nördlichen Zipfel des Kantons Zürich. Nach einer verbalen Auseinandersetzung schlägt Rodrigues Bornhauser nieder, hievt den bewusstlosen 67-Jährigen in dessen Auto und fährt weg. An einem nahe gelegenen Waldrand zieht Rodrigues sein Opfer aus dem Wagen und überfährt es mehrmals. Rodrigues will sicher sein, dass Bornhauser tot ist. Die Leiche deponiert er anschliessend an einem unbekannten Ort im Wald.

Suizid oder Unfall?

Die Sendung «Reporter», die am Sonntagabend ausgestrahlt wird, geht auch auf den Tod des 36-jährigen Brasilianers am 2. Oktober 2017 im Flughafengefängnis ein. Der Prozess war auf den 12. Dezember des gleichen Jahres terminiert gewesen. Nach wie vor ist nicht bekannt, ob der Tod ein Suizid oder ein Unfall war. Rodrigues hat am Abend mit einem Zellennachbarn Schach gespielt und danach einen Brief an seine Frau geschrieben. Am Morgen wird Rodrigues tot in seinem Bett gefunden.

Die Obduktion ergab, dass er an einer Morphiumvergiftung starb. Von wem er die Drogen erhalten hat, ist nicht bekannt. Der Brief an seine Frau wurde nicht gefunden. Die Polizei fand im WC und im Abfallkorb leere Medikamentenkapseln. Seine Witwe sagt mit Tränen in den Augen: «Ich kann das nicht verstehen. Mein Mann schrieb mir Dutzende Briefe aus dem Gefängnis. Er hätte sich niemals verabschiedet, ohne eine Nachricht zu hinterlassen.»

Zeichnungen zum Tatablauf

Weiterhin unbekannt ist, wo sich die Leiche von Gino Bornhauser befindet. Luiz Rodrigues konnte sich nicht mehr erinnern. Er habe einen Filmriss gehabt. Er machte in der Untersuchung Zeichnungen, wo er den Toten abgelegt haben soll. Die Skizzen zeigen Wälder, Bauernhöfe, Felder – und Anmerkungen: «Hügel», «Leiche 10 Meter», «Zaun», «G. Bornhauser». Vergraben habe er die Leiche nicht, beteuerte er. Doch auch diese Zeichnungen führen die Polizei nicht zur Leiche des Opfers. Sie hat 7200 Mannstunden in die Suche nach dem vermissten Gino Bornhauser investiert.

«Reporter» – Crime: Ein Mord, zwei Witwen – Der mysteriöse Fall Bornhauser, Sonntag, 28. Oktober 2018, um 21.40 Uhr auf SRF 1.