Lützelau muss ein weiteres Jahr auf neue Abwasseranlage warten
Die Ortsgemeinde Rapperswil-Jona plant, die Abwasserentsorgung auf der Insel Lützelau zu erneuern. Ursprünglich hätten die Arbeiten diesen Winter ausgeführt werden sollen. Doch nun ist es frühestens im nächsten Winter soweit. Das Bewilligungsverfahren ist noch im Gang.
Auf die kommende Saison hin hätte die neue Abwasserentsorgung auf der Insel Lützelau in Betrieb sein sollen. Doch daraus wird nun nichts. Wie Christoph Sigrist, Geschäftsführer der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona – der Besitzerin der Insel – gegenüber der «Zürichsee-Zeitung» sagt, liegen die Baubewilligungen derzeit noch nicht vor. Geplant ist der Bau von zwei neuen Abwasserleitungen von der Insel Lützelau zum Schiffsteg in Rapperswil, wo diese an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden. Dies verlangt das Umweltdepartement des Standortkantons Schwyz. Denn die jahrzehntealte Sickergrube mit biologischer Kläranlage, über welche das Abwasser bisher gereinigt wurde, entspricht nicht mehr den heutigen Gewässerschutznormen. Zudem erwägt die Ortsgemeinde, gleichzeitig mit dem Bau der neuen Abwasserleitungen auch die alten Leitungen für Strom und Wasser zu erneuern.
Hoffen auf Frühling
Die Ortsgemeinde wollte das Projekt mit entsprechendem Kredit ursprünglich im Dezember vor die Ortsbürgerversammlung bringen. Allerdings lag zu diesem Zeitpunkt die Baubewilligung noch nicht vor. Deshalb entschied die Ortsgemeinde zunächst abzuwarten. Es sei sinnvoller, den Kredit erst zu beantragen, wenn das Bauvorhaben auch bewilligt sei, begründet Sigrist. Wie hoch die Kosten ausfallen werden, kann er noch nicht sagen. Diesbezüglich laufen noch Abklärungen, heisst es. Der Kanton Schwyz, der für Baubewilligungen auf der Lützelau zuständig ist, habe die Bewilligung in Aussicht gestellt. «Wir hoffen, dass diese bis im Frühling vorliegt.»
Zusätzlich braucht das Projekt auch grünes Licht aus den Nachbarkantonen Zürich und St.?Gallen. Denn von der Insel Lützelau, die zum Kanton Schwyz gehört, verlaufen die Leitungen weiter über Zürcher und St. Galler Seegrund. Auch diese Verfahren sind noch im Gang.
Die Ortsgemeinde Rapperswil-Jona hofft nun, dass sie das Projekt im Mai vor die Ortsbürgerversammlung bringen kann. Für die Sanierung bedeutet dies dennoch eine Verzögerung um ein Jahr. «Baustart wäre frühestens im Winter 2017/2018», sagt Sigrist. Denn die Arbeiten im See können nur während der Wintermonate ausgeführt werden.
Inselwart Johannes Kunz kann mit dieser Verzögerung leben. Es bestehe zwar Handlungsbedarf, aber kritisch sei die Situation noch nicht, sagt er. Unangenehme Gerüche gab es auf der Insel vor allem im Sommer vor zweieinhalb Jahren. «Vergangene Saison war es hingegen nicht so schlimm», sagt Kunz.
Eine saubere Lösung
Es seien einzelne Abende gewesen, in denen sich die Fäkalgerüche aus der Grube bemerkbar gemacht hätten. Es gebe aber viele Gäste, die sich nach dem Stand der Erneuerung erkundigt hätten. «Diesen haben wir natürlich gesagt, dass die vergangene Saison die letzte mit der alten Anlage war», sagt Kunz. Auch wenn er diese Aussage nun revidieren muss – ihm liege daran, dass eine saubere Lösung realisiert werden könne.
Die Ortsgemeinde hat laut Sigrist beim Schwyzer Umweltdepartement eine Fristverlängerung für die abwassertechnische Sanierung beantragt. Sie hat dafür nun bis März 2018 Zeit.
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