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Geldberater: Der Marktschrei(b)er
Hübsche Mehreinnahmen für Galenica

Der grösste Betreiber von Apotheken in der Schweiz scheint den digitalen Wandel gut bewältigen: Distributionszentrum des Pharmaindustrie-Dienstleisters Alloga der Galenica-Gruppe.
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Galenica: Kaufen

Galenica ist flott unterwegs. Der Konzern profitiert als grösster Verteiler von Medikamenten in der Schweiz von der Pandemie. Zudem bescheren über 62’000 Covid-Impfungen und mehr als 167’000 Virustests, bis Ende September gerechnet, hübsche Mehreinnahmen. Am zweijährlich stattfindenden Investorentag bestätigte die Konzernleitung die Jahresprognose von 5 bis 8 Prozent Mehrumsatz und einer Steigerung des Betriebsgewinns von 10 bis 14 Prozent. Die Analysten gehen gar von 15 Prozent aus. Im Unterschied zum besonders schwierigen Vorjahr wird Galenica auf jeden Fall die operative Profitmarge wieder erhöhen, so wie es ihr in vielen Jahren zuvor gelungen war. Im Vergleich zu Zur Rose, die in Deutschland immer noch viel Geld verbrennt und frühestens in zwei Jahren Gewinn schreibt, fühle ich mich mit Galenica sicher. Wenn ich die Analystenreports zum Investorentag lese, erhalte ich den Eindruck, als würde der grösste Betreiber von Apotheken in der Schweiz den digitalen Wandel gut bewältigen. Auch die Dividendenrendite von rund 3 Prozent ist nicht zu verachten. Kaufen

Bystronic: Halten

Beim Laserschneidmaschinenhersteller Bystronic ist die Problematik der verstopften Transportwege und knappen Rohmaterialien gut erkennbar. Die Nachfrage nach Anlagen von Bystronic bleibt zwar hoch: Die Bestellungen sind im dritten Quartal erneut gestiegen, zum Vorjahr um 61 Prozent, zum Vorquartal 6 Prozent – mehr als erwartet. Doch der Umsatz kann nicht mithalten. Im dritten Quartal wurden bloss 11 Prozent mehr als im Vorjahr ausgeliefert, zum Vorquartal ging er gar 10 Prozent zurück, was mit Logistik- und Beschaffungsproblemen begründet wird. Doch die Börse bleibt optimistisch, die Titel von Bystronic zogen diese Woche an. Den Investoren gefällt der hohe Auftragseingang, der ­Rekorde bricht. Der sich auftürmende Arbeitsvorrat verspricht hohes Wachstum auch nächstes Jahr. Allerdings sind die Aktien nicht mehr günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt über 35. Bei den meisten Industriefirmen liegt dieses unter 30. Auch wenn Bystronic wohl ­schneller wächst als normale Industrieunternehmen, sollten für Käufe tiefere Kurse abgewartet werden. Halten

Swiss Re: Halten

Für die Versicherungsbranche wird es ein teures Jahr. Ebenso wie für die Rückversicherer, darunter die Schweizer Swiss Re, welche einen Teil der versicherten Risiken übernehmen. Zuerst schenkten Winterstürme in Texas ein, im Sommer folgten Überschwemmungen in Europa und eine heftige Hurrikansaison in den USA. Das Fazit, welches Swiss Re letzte Woche präsentiert hat: Die Branche insgesamt muss allein für die Hurrikanschäden und Überschwemmungen vom Sommer 40 Milliarden Dollar beiseitelegen. Swiss Re selbst schätzt, für 1,3 Milliarden Dollar aufkommen zu müssen. Das wird den Gewinn drücken, keine Frage. Bemerkenswert an Swiss Re ist, dass die Dividende davon keineswegs betroffen ist. Stimmt die Annahme, dass sie unverändert bleiben wird, so liegt die Ausschüttungsquote erneut über 100 Prozent und sorgt damit für eine Dividendenrendite von 7,3 Prozent. Eigentlich ansprechende Aussichten. Die Risiken bleiben aber hoch und Anleger scheuen vor Finanztiteln zurück. Daher ist mein Verdikt lediglich: Halten

Leonteq: Halten

Wie Sie vielleicht wissen, bin ich den meisten Finanzaktien gegenüber skeptisch eingestellt. Umso mehr erstaunt hat mich da, dass bei den Schweizer Börsengängen der vergangenen Jahre ein Finanztitel bei der Performance mit den Allerbesten mithalten kann. Die Rede ist von Leonteq. Der Spezialist für strukturierte Produkte hat seit seiner Kotierung 2012 166 Prozent dazugewonnen. Andere Unternehmen aus der Branche wie etwa die Kantonalbanken aus Glarus und Thurgau, welche beide 2014 an die Börse gingen, kommen auf 55 Prozent resp. 31 Prozent. Der Zuwachs der auf Konsumkredite und Kreditkarten spezialisierten Cembra Money Bank ist seit dem IPO 2013 wegen des Verlusts der Partnerschaft mit Migros auf 6 Prozent geschrumpft. Leonteq dagegen hat von der in den unsicheren Zeiten gestiegenen Nachfrage nach strukturierten Produkten profitiert. Auch wenn sich die Post-Corona-Euphorie an den Märkten früher oder später wieder legen wird, der Finanzspezialist besitzt Potenzial für weiteres Wachstum. Ich warte trotzdem ab, wie sich Leonteq unter normalen Marktbedingungen schlägt.

Novo Nordisk: Kaufen

Seit einigen Jahren ist der weltweit führende Diabetesspezialist Novo Nordisk auch im Markt für Antiadipositas-Medikamente die Nummer eins. Das Unternehmen ist in einem globalen Wachstumsmarkt hervorragend positioniert. Diabetes und Fettleibigkeit sind in immer mehr Ländern auf dem Vormarsch. Die Zahlen werden wohl noch über Jahrzehnte steigen. Seit Juni hat das Unternehmen nun auch die erweiterte FDA-Zulassung für Semaglutide als Adipositastherapeutikum im Sack. Das Mittel kann folglich in den USA fettleibigen Patienten verschrieben werden. Europa dürfte bald folgen. Das Mittel ist auf bestem Weg zum Blockbuster. Kein Wunder also verzeichnen die Aktien seit Jahresbeginn eine Kurssteigerung von knapp 50 Prozent. Das einzige Manko: Aufgrund ebendieses Kursanstiegs sind die Aktien derzeit alles andere als günstig. Auf Basis der Schätzung für 2022 resultiert ein vergleichsweise hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis von 28. Für mich ist der Preis aber nicht das Mass aller Dinge. Ich bevorzuge Aktien, mit denen es sich nachts gut schlafen lässt. Novo Nordisk erfüllt diesen Anspruch. Ich bin sehr zuversichtlich für Novo Nordisks langfristigen Erfolg. Kaufen

Diese Kolumne wird von den Redaktorinnen und Redaktoren der «Finanz und Wirtschaft» verfasst. Sie haben sich verpflichtet, nicht in den entsprechenden Titeln aktiv zu sein. Wer die Tipps dieser Kolumne umsetzt, tut das auf eigenes Risiko. Die SonntagsZeitung übernimmt keine Verantwortung. Weitere Artikel der «Finanz und Wirtschaft» finden Sie unter www.fuw.ch

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