Tesla-Store vor dem Weissen HausTrump, der «Tesler»-Autoverkäufer
Elon Musk hat massiv in Donald Trump investiert. Der US-Präsident revanchiert sich nun mit Werbung für Tesla vor dem Weissen Haus. Ex-Trump-Wähler kritisieren die Werbung als «Gipfel der Korruption».

Nach dem Kurssturz von Tesla springt US-Präsident Donald Trump der Firma seines engen Verbündeten Elon Musk zur Seite. Trump liess mehrere Teslas vor dem Weissen Haus auffahren und suchte sich eines der Elektroautos zum Kauf aus.
Der Präsident stieg in einen roten Tesla Model S und staunte, dass alles ganz anders aussieht: «Alles Computer, das ist schön. Wow.» Dieses Auto wollte Trump dann auch kaufen.
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Da er selbst nicht fahre, sollen die Mitarbeiter im Weissen Haus damit unterwegs sein. Seiner Enkelin Kai Trump habe er bereits im vergangenen Jahr einen «Cybertruck» gekauft, sagte der Präsident.
Tesla hatte zuletzt mit Rückgängen bei den Auslieferungen zu kämpfen. Auch das Auftreten von Musk als Trump-Verehrer, seine rechten politischen Ansichten und die Rolle als Kostensenker in der US-Regierung polarisieren. Teslas und Ladesäulen wurden in den vergangenen Wochen zum Teil aus Protest mit Hakenkreuzen beschmiert und mehrere Wagen des Elektro-Pick-ups «Cybertruck» brannten auf den Parkplätzen von Händlern ab. Trump drohte nun mit harten Strafen für Vandalismus an Tesla-Eigentum.
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«Ich liebe Tesla» (was sich eher anhörte wie «Tesler» – dazu mehr weiter unten), verkündete Trump auf der Südwiese des Weissen Hauses. Die Autos gebe es schon ab 35’000 Dollar zu kaufen, «was ziemlich wenig ist», meinte er – mit einem Spickzettel mit den Modellen und Preisen in der Hand.

Der daneben stehende Musk betonte gleich, dass Teslas gar nicht so teuer seien wie jeweils angenommen werde. Musk hatte im vergangenen Jahr mehr als 250 Millionen Dollar in Trumps Wahlkampf gesteckt. Danach wurde er zu einem engen Vertrauten und spielt inzwischen eine wichtige Rolle in Trumps Washington.
Nach Trumps Wahlsieg im November hatte sich der Kurs der Tesla-Aktie zunächst verdoppelt. Viele Anleger erwarteten, dass Tesla von Musks Nähe zu Trump profitieren würde. Doch inzwischen kostet die Aktie wieder weniger als vor der Wahl. Zuletzt wurden schwache Verkaufszahlen von Tesla in Europa und China bekannt und mehrere Analysten senkten ihre Absatzprognosen.
Am Montag sackte der Kurs um mehr als 15 Prozent ab, am Dienstag gab es nach Trumps Verkaufsshow ein Plus von 3,79 Prozent.
«Der Gipfel der Korruption» – die Reaktionen
«Dass Donald Trump vor dem Weissen Haus einen Tesla-Werbespot für Elon Musk – seinen grössten politischen Spender – dreht, ist der Gipfel der Korruption», empörten sich die «Republicans against Trump» – ehemalige Donald-Trump-Wähler – auf dem Netzwerk X.
«Trump verwandelt den Rasen des Weissen Hauses in einen Tesla-Showroom», schreibt NBC. Trump tat damit seinem Berater Elon Musk, dem milliardenschweren CEO des Autokonzerns, eine «auffällige Gefälligkeit».
Mächtig ausgelassen über die Verkaufsshow hat sich US-Moderator Jimmy Kimmel: «Allein die Vorstellung, dass wir jetzt alle tief in die Tasche greifen müssen, um dem reichsten Mann der Welt, der nur noch 324 Milliarden Dollar besitzt, beim Autoverkauf zu helfen, ist absurd», so Kimmel in seiner Late-Night-Show «Jimmy Kimmel Live». «Ich könnte mir vorstellen, dass sie im Weissen Haus nicht einmal eine Ladestation haben», witzelte der Host weiter; vielleicht lasse Trump Aussenminister Marc Rubio (Kimmel: «den kleinen Marco») in einem Hamsterrad laufen. Den Seitenhieb Richtung Rubio erfolgte, weil sich Beobachter nicht sicher sind, welche Rolle Rubio im Kosmos von Präsident Donald Trump noch spielt.
«Er hätte den Namen fast richtig ausgesprochen»
Stephen Colbert machte sich am Dienstag (11. März) in der Sendung «The Late Show» über Donald Trumps PR-Stunt zum Kauf eines Tesla lustig und wies darauf hin, dass der Präsident nicht einmal den Namen des Unternehmens richtig aussprechen könne.
«Er hätte den Namen fast richtig ausgesprochen», sagte Colbert, bevor er einen Clip zeigte, in dem Trump vor dem Weissen Haus sagt: «Ich liebe Tesler!» Trump habe «einfach die beiden Wörter verwechselt, die am meisten mit Elon Musk in Verbindung gebracht werden: Tesla und Hitler», witzelte der Moderator.
Dan Scavino, stellvertretender Stabschef des Weissen Hauses, übertrug das Ereignis live auf X, der Social-Media-App von Musk.
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DPA/nag
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