Wahlen in Grossbritannien Für Sunak wird es eng
Die Wirtschaft schrumpft, das Land droht in eine Rezession zu rutschen – keine gute Ausgangslage für den britischen Premier im Wahljahr. Aber noch sollte man Rishi Sunak nicht abschreiben.
Geht es nach Rishi Sunak, soll 2024 ein Jahr der Zuversicht werden. Doch wie es aussieht, wird sich der Wunsch des britischen Premierministers wohl nicht so einfach erfüllen: Laut den neuesten Zahlen ist die britische Wirtschaftsleistung zuletzt geschrumpft, das Land droht sogar in eine Rezession abzurutschen. Und das ausgerechnet im Wahljahr.
2024 wird im Vereinigten Königreich ein neues Parlament gewählt. Kein Wunder, dass Sunak versucht, den Menschen so etwas wie Hoffnung zu geben. In keinem G-7-Staat ist die Inflationsrate derzeit so hoch wie im Vereinigten Königreich. Diese Krise ist es auch, die die Menschen als grösstes Problem im Land sehen. Dafür machen sie die Regierung verantwortlich. Für Sunak wird es deshalb äusserst schwer, diese schon ziemlich gefestigte Mehrheitsmeinung zu verändern.
Seit der Premier regiert, liegen seine Tories relativ konstant 20 Prozentpunkte hinter der Labour Party (Lesen Sie dazu, wie es den Tories geht). Doch wäre es töricht, Sunak schon jetzt abzuschreiben. Als früherer Hedgefonds-Manager ist er Utilitarist genug, um zu wissen, welche Wahlgeschenke er verteilen muss. Spätestens im April, wenn in Grossbritannien das neue Steuerjahr beginnt, dürfte Sunak auf breiter Front die Steuern senken. Ob das genügt, um den Rückstand auf Labour aufzuholen, ist allerdings zweifelhaft.
Vielleicht ist es so: Seit fast 14 Jahren regieren die Tories jetzt schon ohne Unterbrechung in London, da wird es langsam Zeit für einen Wechsel. Es geht jetzt vor allem darum, ob Labour-Chef Keir Starmer den Menschen in Grossbritannien das geben kann, wozu Sunak bislang nicht in der Lage war – nämlich das Gefühl, dass es nach Jahren des lähmenden Brexit-Streits wieder aufwärtsgehen kann.
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