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Viva l’Italia
Zu Gast bei unseren Lieblings-«Italienern»

Fast wie in Italien: Apéro unter Sonnenschirm und Olivenbaum, zum Beispiel im Damatti in Basel.
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In der Schweiz ist die Entwicklung wie überall. Dort, wo hohe Mieten und langweilige Systemgastronomie dominieren, bleibt die kulinarische Verlässlichkeit vorwiegend auf der Strecke. Umso bemerkenswerter sind Gastgeber, die ohne Trallala eine unprätentiöse Küche zelebrieren und sich trotz BAG-Vorschriftenkatalog ihren wirtschaftlichen Appetit nicht nehmen lassen. Einige der hier aufgeführten Adressen mögen überraschen, andere wiederum ein zartes Gähnen hervorrufen, sie alle verkörpern aber eine grundehrliche Italianità. Mal anders, mal gut, mal besser. Viel Vergnügen, informieren Sie sich auf der jeweiligen Website über die möglichen spontanen Änderungen der Öffnungszeiten und vergessen Sie das frühzeitige Reservieren nicht.

A tavola in Büren an der Aare BE

Il Grano.

Monika Gysin ist eine Köchin, welche die Bühne gerne ihrem Gastgeber Gianclaudio De Luigi überlässt. Ihr gelingt eine italienische Küche, die überrascht und routinierte Gaumen unprätentiös befriedigt. Den besten kulinarischen Überblick verschafft die Cena, bei der Küche und Service zur Tafel einladen und sich mit den Gästen über Küche und Weine sowie Rezepte und Resultate unterhalten.

Heimwehitaliener freuen sich über Carne cruda, Vitello tonnato, Agnolotti Burro e Salvia und Ossobucco. Einfach nur vorbeikommen auf ein Glas oder für den kleinen Appetit geht aber auch.

Überdurchschnittlich ist die Weinkarte, das Steckenpferd von Gianclaudio De Luigi.

Il Grano, Büren an der Aare BE,

ilgrano.ch

Tipp: Ohne Agnolotti geht es hier nicht.

Mangia bene in Dornach SO

Dornacherhof.

Die Gastgeber Sarah Rohner und Dusan Petkovic mixen Negroni, empfehlen italienische Provenienzen, während ihr sardischer Küchenchef Mateo Meloni dem neugierigen Gast erzählt, was er heute Abend so alles aufschneidet, auf den Grill legt oder in die Pfanne haut.

Da gibt es Schwertfisch-Carpaccio, Thunfisch-Tatar, Vongole, Calamarata allo Scoglio mit Miesmuscheln, Venusmuscheln, Scampi und Fischrogen, grillierten Tintenfisch auf Erbsencreme mit Burrata und Randenmousse. Perfekt zubereitet und schlicht angerichtet. Der Abend geht, die Stimmung bleibt.

Dornacherhof, Dornach SO

dornacherhof.com

Tipp: Der Negroni ist ein guter Einstieg in einen unbeschwerten Abend.

Fratello e Sorella in Basel

Zur Mägd.
Damatti.

In der Mägd stimmen Opulenz und Qualität. Linsensuppe, Kalbskopf und fein geschnittene Zunge, gefüllter Tintenfisch und Kalbsbrust sind etwas für Gäste mit Appetit, die Adriano Giordano am liebsten bewirtet. Am Mittag steht der Gastgeber mit Argusaugen in der Küche, am Nachmittag bereitet er seine Klassiker vor, am Abend unterstützt er sein Kochteam, schmeckt ab, würzt nach und schlendert, seinen zahlreichen Stammgästen freundlich zunickend, durchs Lokal.

Im Damatti bietet Nicoletta Giordano, die Schwester von Adriano, gemeinsam mit ihrem Sohn Ilario ein echtes Stück Italien. Gefüllter Tintenfisch, Pasta «fatta in casa» und Bombette pugliesi sind Gerichte, die überzeugen. Dazu gibt es eine durchdachte Selektion an Weinen. So was spricht sich schnell rum, der Ort brummt, was angesichts der kleinen Küche zu längeren Wartezeiten führen kann.

Damatti (Nicoletta) und Zur Mägd (Adriano), Basel

damatti.it und zurmaegd.ch

Tipp: Die Bombette (Involtini) sind im Damatti exzellent, und wer Kutteln liebt, der muss sie in der Mägd essen.

Ciao a tutti in Luzern

Geissmatt.

Natürlich gibt es in Luzern einen besseren Italiener. Alle Städte haben einen besseren, was in der subjektiven Wahrnehmung jedes einzelnen Gastes liegt, und Bruno Rampinelli ist nun einmal ein launisch-sympathischer Gastgeber, an dem sich die Geister scheiden. Nur, liebe Tripadvisor-Bewerter, unsere Gesellschaft benötigt mehr solche Originale, Gastgeber mit Herz, Leidenschaft und Launen eben.

Im Geissmätteli wird eine einfache Küche aufgetischt, die schmeckt. Fünf Gänge warten, und es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. So wie bei der Nonna, nur besser.

Ob in der patinierten Stube oder auf der luftigen Reuss-Terrasse – Gäste, die sich nichts mehr beweisen müssen, fühlen sich hier pudelwohl. Basta e grazie.

Geissmatt, Luzern

geissmatt.ch

Tipp: Sich einfach treiben lassen und den Empfehlungen des Gastgebers folgen. Dann kommts gut.

Tutto bene in Zürich

Italia.

Mir gefallen Beizen, in denen nicht der Firlefanz im Vordergrund steht, sondern der Inhalt von Teller und Glas. Das Italia ist so eine Oase, die seit Jahrzehnten nicht mehr sein will als das, was sie ist. Es ist nicht irgendeine Beiz, es ist eine Institution, die verbindet und Freunde schafft.

Zu essen gibt es gut und reichlich. Gekochter Schinken, Salami und Blutwurst. Begleitet von gutem Brot und noch besserer Focaccia. Kartoffelstampf mit Stockfisch, Carne cruda vom piemontesischen Rind und marinierte Sardellen, so wie sie sein müssen. Als Primi warten luftig-leichte hausgemachte Gnocchi, Pasta aus Ligurien mit ligurischem Basilikum, Kartoffeln und grüne Bohnen oder einfach eine Portion Rigatoni mit einem Sugo di Salsiccia.

Tutto bene? Tutto!

Italia, Zürich

ristorante-italia.ch

Tipp: Frittierte Artischocken mit Sardellen-Mayonnaise.

L’opera in Wil SG

Freischütz.

Keine drei Akte, sondern sechs Tische, keine romantische Oper, sondern eine schöne Beiz, keine Agathe, sondern Giovanni in der Küche. Der «Freischütz», die romantische Oper von Carl Maria von Weber in drei Akten, dauert rund drei Stunden und wurde 1821 in Berlin uraufgeführt.

Der Freischütz in der Wiler Altstadt ist etwas jünger, keine Oper, sondern eine Beiz, die 1876 erstmals schriftlich erwähnt wird. Für diesen Freischütz reichen drei Stunden nicht aus. Wer sich bei Mirto Errico erst einmal hinsetzt, bleibt sitzen. Zu gut ist die Stimmung, zu gut das Essen und die Weine. Wer kommt, plaudert, trinkt und isst wie in einer grossen Familie. Mit drei Antipasti, einem Primo und einem Secondo oder manchmal nur mit einem Teller Pasta.

Die Weine gibt es zu fairen Preisen, was diverse Stammgäste schon am frühen Abend zum Aperitif oder zum Einkauf in der hauseigenen Vinothek lockt.

Freischütz, Wil SG

vinothek-wil.ch

Tipp: Die Spaghetti werden täglich frisch produziert.

Sulla montagna in Flims GR

Casa Berendi.

Einst war hier die Capuns-Hochburg von Charly Bieler, heute sind Antoinette und Sven Behrendt die selbstbewussten Gastgeber, die mit ihrer unkomplizierten Art sehr schnell ein Stammpublikum begeistert haben.

Ihre kulinarische Sprache, eine authentische italienische Küche mit einer Prise Douce France, verstehen alle, den Rest machen Aussicht und Traumplatz auf Foppa. Die Anreise richtet sich nach den Fahrtzeiten des Sessellifts, zu Fuss wäre auch eine Möglichkeit. Ein oder gleich fünf wundervolle Gänge und ein Risotto der besseren Art machen das Ganze zur Pflichtvisite in der Region. Bravissimi!

Casa Berendi, Foppa oberhalb von Flims GR

casa-berendi.ch

Tipp: Omnivore geben der Küche eine Carte nlanche.

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