Das Meisterstück der ZSC Lions Zuerst fliessen bittere Tränen, dann Freudentränen
Die Zürcher ringen Lausanne im siebten Finalspiel 2:0 nieder und feiern den siebten Titel der Playoff-Ära. Nicht wegen einzelner Stars, sondern dank ihres goldenen Teamworks.

Bevor an diesem Abend die Zürcher Freudentränen fliessen konnten, flossen Tränen der Enttäuschung. Denis Malgin sass zu Beginn des Mitteldrittels auf der Bank, beugte sich nach vorne und weinte hemmungslos. Routinier Chris Baltisberger versuchte, ihn zu trösten. Doch in diesem Moment gab es für den Zürcher Topskorer keinen Trost.

Er hatte sich gegen Ende des Startdrittels bei einem Check den Fuss übertreten, probierte zu Beginn des Mittelabschnitts während einer Unterbrechung, ob es doch noch gehen würde. Doch er musste Forfait beim Stand von 0:0 geben.
Noch enger zusammengerückt
Ohne ihren offensiv talentiertesten Stürmer und drei weitere Stammspieler (Balcers, Weber, Zehnder), die im Verlaufe der intensiven Finalserie ausgefallen waren, mussten sich also die Zürcher ihren letzten Sieg erkämpfen. Nach Malgins Aus, so schien es, rückten sie noch näher zusammen. Man hatte den Eindruck, jeder presse nochmals ein paar Prozent mehr aus sich heraus. Jeder unterstützte den anderen, keiner schüttelte den Kopf, wenn ein Fehler passierte, und Malgin schaute dem Treiben von der Bank aus zu. Es müssen für ihn quälende Momente gewesen sein.
0:0 stand es weit bis in den Mittelabschnitt, als Lammikko in der 40. Minute auf der linken Seite durchbrach, den Puck in die Mitte spielte und ihn da Frödén zum 1:0 durch die Beine von Hughes ablenkte. Zwölfmal hatte der Schwede, eigentlich ein Goalgetter, nicht mehr getroffen. Doch in diesem so wichtigen Moment war er zur Stelle. Beinahe hätte er vor der zweiten Pause sogar noch zum 2:0 getroffen, doch sein Tor wurde nach Coach’s Challenge von Geoff Ward zu Recht wegen Goaliebehinderung von Grant aberkannt.

20 Minuten mussten die ZSC Lions also noch überstehen, und sie taten es aufopfernd kämpfend. Allen voran die Routiniers Schäppi und Geering, die schon so viel mit den Zürchern erlebt haben. Und in der 47. Minute traf Lammikko bei einem der Konter, welche die Lausanner nun zuliessen, zum 2:0. Diesen Vorsprung brachten die Zürcher über die Zeit. Auch, weil Goalie Simon Hrubec erneut bis zum Schluss ganz cool blieb. Vor den Augen von ZSC-Legende Ari Sulander feierte er seinen fünften Playoff-Shutout.
Wie der HC Davos 2007
Erst zum zweiten Mal wurde eine Finalserie mit sieben Heimsiegen entschieden, nachdem 2007 der HC Davos auf diese Weise gegen den SC Bern triumphiert hatte. Spiel 7 in der Swiss-Life-Arena war bezeichnend für den Zürcher Erfolg: Sie siegten nicht wegen einzelner Stars, sondern weil alle ihre Beitrag leisteten. Es ist für die ZSC Lions der zehnte Meistertitel, der siebte in der Playoff-Ära. Bestimmt wollen sie noch mehr. Aber zuerst wird einmal gefeiert.
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44’
Symbolisch: Hollenstein blockt den Schuss von Djoos – danach fährt er mit Schmerzen zur Bank.
43’
Kann Lausanne hier nachsetzen und dem Spiel den Stempel aufdrücken? Weil das ist nun erstmals gefragt vom LHC. Bislang verteidigt der ZSC problemlos.
Es geht weiter
Das dritte Drittel läuft.
Das Prozedere bei dieser Coach’s Challenge
Es sorgt regelmässig für Aufregung im Publikum, wenn die Refs zwei Mal Video schauen gehen bei der gleichen Szene.
Darum hier das Prozedere:
Beim ersten Mal gehen die Referees nur dann von sich aus Video schauen, wenn ein potenzieller hoher Stock des Torschützen vorliegt (wie in diesem Fall). Oder ein Kicktor. Oder wenn gar nicht klar ist, ob der Puck im Tor war.
Das hat nichts mit dem gegnerischen Coach zu tun.
Nachdem die Refs hier sahen, dass Frödén korrekt, also ohne Hohen Stock, abfälschte, gaben sie das Tor.
Erst jetzt kommt eine mögliche Coach’s Challenge ins Spiel. Diese kann zum Beispiel für ein vorangegangenes Offside genommen werden. Oder bei Goalie-Behinderung. Solche potenziellen Vergehen dürfen die Refs nicht von sich aus anschauen gehen.
Genau dies tat Ward. Er nahm die Coach’s Challenge wegen einer Goalie-Behinderung. Also müssen die Refs nochmals Video schauen gehen.
Das Mitteldrittel ist zu Ende
Nach 40 Minuten steht es 1:0.
In der Tat: Das Tor zählt nicht. Es steht weiter 1:0.
Grant fuhr mit Tempo in Hughes hinein.
Es wäre überraschend, wenn dieses Tor zählt.
Coach’s Challenge
Lausanne-Trainer Ward sah eine Goalie-Behinderung. Die Refs schauen wieder Video.
Der Stock war nicht zu hoch, das Tor zählt. 2:0 ZSC!
Die Schiedsrichter prüfen die Szene. Kukan schoss, erneut Frödén fälschte ab.
40’ TOR ZSC 2:0
Aber zählt der Treffer 2 Sekunden vor Ende des zweiten Drittels wirklich?
Das zweite Drittel dauert noch 42 Sekunden.
Es ist sein erster Treffer im Final, der Pass kam von Lammikko.
40’ TOR ZSC – 1:0
Frödén trifft per Ablenker.
39’
Im Moment dominieren Zweikämpfe entlang den Banden. Bis plötzlich Glauser zu einer Lausanne-Chance kommt und Hrubec wieder eingreifen muss.
38’
Nun muss Hrubec in höchster Not eingreifen. Ein abgelenkter Querpass vor seinen Kasten sorgte kurz für Aufregung.
37’
Lausanne in der Zwischenzeit wieder komplett. Der ZSC drückt aber auch mit 5-gegen-5 weiter. Lausanne muss zu einem Icing greifen.
36’
Lammikko will ein Eigentor provozieren, sein harter Pass in Piluts Füsse landet tatsächlich beinahe in Lausannes Tor.
35’
Der ZSC macht Druck, Hughes in grosser Not gegen Grant, doch der Puck prallt nicht ins Tor.
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