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Studie der Uni Lausanne
Alpengletscher könnten bis 50 Prozent ihres Volumens verlieren

Matthias Huss, glaciologue a l'Ecole polytechnique de Zurich (ETH Zurich), Martina Barandun, maitre assistante dans le departement des geosciences a l'Universite de Fribourg (Uni FR), et Laura Gabriel, Doctorante en geophysique des glaciers a l?Ecole polytechnique de Zurich (ETH Zurich), de gauche a droite, regardent en direction du glacier de la Plaine Morte, se situant dans le canton de Berne et a la frontiere du canton du Valais, juste avant d' faire plusieurs mesures dont des mesures du bilan de masse pour documenter la fonte du glacier, le mardi 5 septembre 2023 en dessus de Crans-Montana en Valais. Le 5 septembre 2023, le glaciologue Matthias Huss a mesure sur la balise plm6-22, l'une des balises installees sur le glacier, une fonte de la glace de 2,2m depuis la fin septembre 2022. (KEYSTONE/Anthony Anex)
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Selbst wenn die globale Erwärmung vollständig gestoppt wird, wird das in den europäischen Alpen vorhandene Eisvolumen laut einer Studie der Uni Lausanne bis 2050 um 34 Prozent abnehmen. Wenn es im gleichen Tempo weitergeht, wird die Hälfte des Eises verloren gehen.

Dies zeigen Wissenschaftler der Fakultät für Geowissenschaften und Umwelt der Universität Lausanne (Unil) in einer internationalen Studie, die in der Zeitschrift Geophysical Research Letters veröffentlicht wurde.

Bis 2050 werden demnach mindestens 34 Prozent des Eisvolumens in den europäischen Alpen verschwunden sein. Dies wurde aufgrund eines neuen Computermodells errechnet, das von den Autoren in Zusammenarbeit mit der Universität Grenoble (F) sowie der ETH und der Universität Zürich entwickelt wurde. Die Wissenschaftler nutzten Deep-Learning-Methoden, um ihr Modell zu trainieren.

Der Rhonegletscher und der Furkapass, aufgenommen aus einem Flugzeug, am Freitag, 6. Oktober 2023. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)

In ihrem optimistischen Szenario wurde die Erwärmung im Jahr 2022 gestoppt, die Gletscher erleiden aufgrund von Trägheitsphänomenen aber trotzdem Verluste. Die Realität sieht jedoch anders aus, da die Treibhausgasemissionen weltweit weiter steigen, wie die Unil am Freitag in einer Pressemitteilung schreibt.

Die zweite, realistischere Voraussage zeichnet deshalb ein deutlich düstereres Bild. Es geht davon aus, dass bis 2050 46 Prozent oder fast die Hälfte des Eisvolumens der Alpen verschwunden sein werden, wenn sich der Trend der letzten 20 Jahre fortsetzt. Noch dramatischer ist die Entwicklung, wenn nur die Daten der letzten zehn Jahre extrapoliert werden. In diesem Fall würde der Verlust der Eismasse gar 65 Prozent ausmachen.

Lage könnte noch dramatischer sein

Die Daten, die zur Erstellung der Szenarien verwendet wurden, enden im Jahr 2022, einem Jahr, auf das ein aussergewöhnlich heisser Sommer folgte. Es sei deshalb wahrscheinlich, dass die Situation noch schlimmer sei als die dargestellte, wird Samuel Cook, Forscher an der Unil und Erstautor der Studie, in der Pressemitteilung zitiert.

Laut verschiedenen Studien, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden, insbesondere vom Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC), könnten die europäischen Gletscher bis 2100 zwischen 80 und 90 Prozent ihres Volumens verlieren. Eine Modellierung der ETH Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), die 2019 veröffentlicht wurde, kam ebenfalls auf einen Verlust von 50 Prozent bis im Jahr 2050.

SDA/anf