Rekordjahr in der SchweizSo viele Sonnenstunden wie noch nie
Die Sonne scheint in Basel seit Anfang Jahr so viel wie noch nie. Auch in Zürich, Bern und Genf könnten die bisherigen Spitzenwerte fallen.

In der Schweiz einen Platz an der Sonne zu ergattern, ist derzeit ein Leichtes – zumindest im wortwörtlichen Sinn.
In Basel zum Beispiel hat zwischen dem 1. Januar und dem 24. Mai die Sonne während 858 Stunden geschienen – das ist eine Woche vor Monatsende bereits minim mehr als im bisherigen Spitzenjahr 2011, als die Zahl der Sonnenstunden in den ersten fünf Monaten auf 857 kletterte; die Messungen erfolgen seit 1886.

Dieser Rekord werde gemäss den Modellrechnungen bis Ende Monat noch deutlich ausgebaut, sagt Stephan Bader vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteo Schweiz) auf Anfrage.
Ähnlich sieht es bei den drei anderen Standorten aus, die über sehr lange Messreihen mit homogenen Monatsdaten verfügen: In Genf dürfte für die Sonnenscheindauer der Periode Januar bis Mai laut Bader Rang zwei ziemlich sicher sein, in Bern und in Zürich sei die definitive Rangierung der Podestplätze eins bis drei noch unsicher.
Die Spitzenwerte sind insofern typisch, als die Sonnenscheindauer an den Messstandorten seit längerer Zeit tendenziell zunimmt. Um 1980 gab es einen Tiefpunkt, in Zürich etwa mit nur noch etwas mehr als 1400 Stunden, davor und danach erreichte die Sonnenscheindauer in der Jahressumme mit bis knapp 2100 Stunden deutlich höhere Werte.

Eine abschliessende Erklärung für diese «offensichtlich periodische Schwankung» gibt es nicht, wie Bader klarmacht. Es würden zahlreiche Faktoren hineinspielen. Dazu gehören zum Beispiel die Stärke der Sonneneinstrahlung, der Wärmegehalt von Meeresströmungen, die winterliche Schneefläche auf der Nordhemisphäre, die sommerliche arktische und antarktische Meereisausdehnung, aber auch die Lage des Jetstreams. «Welche Faktoren-Kombination zur einen oder anderen Klimaschwankung führt», resümiert Bader, «ist aufgrund der komplexen Reaktionsmechanismen in der Atmosphäre oft kaum zu beurteilen.»
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