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Ringier verkauft «Le Temps»
Genf bekommt «seine» Zeitung zurück

Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» hat ab dem kommenden Jahr neue Besitzer. Die Stiftung Aventinus und private Mäzene haben das Blatt dem Verlag Ringier Axel Springer abgekauft. 
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«Merci! Merci! Merci!» Veritable Dankessalven feuerte Ringier-CEO Marc Walder aus seinem Büro in Zürich in Richtung Romandie, als er am Dienstagmittag den Verkauf der Zeitung «Le Temps» bekannt gab. Die Zeitung hatte er einst als «eine Herzensangelegenheit» bezeichnet. Daran habe sich nichts geändert, beteuerte Walder in einer virtuellen Medienkonferenz. Und wäre gemäss Walder vor rund einem halben Jahr nicht eine Gruppe solider Käufer an ihn herangetreten, hätte Ringier das Blatt auch nicht verkauft.

Doch nun hat Walder verkauft. Zu welchem Preis, bleibt geheim. Wer die Käufer sind, in Teilen ebenfalls.

Bekannt ist: Das Hauptkapital bringt die Stiftung Aventinus ein. Diese wiederum wird mit Geld der Rolex-Stiftung Hans Wilsdorf, der Stiftung Leenards und der Stiftung Jan Michalski alimentiert. Unbekannt bleibt ein halbes Dutzend Mäzene, darunter bekannte Genfer Privatbanquiers, die ebenfalls Anteile kauften.

Pläne bleiben vage

Auf die Käufer angesprochen, insistierte François Longchamp, ehemaliger Genfer Regierungsrat und Präsident der Stiftung Aventinus, dass die Banquiers in der Finanzwelt keine Rolle mehr spielten. Sie seien pensioniert und würden sich nicht in die redaktionelle Arbeit einmischen. Als Mäzene hätten sie ihren Beitrag leisten wollen, die Redaktion von «Le Temps» von Lausanne nach Genf zu holen. In Lausanne arbeiten die Journalisten, weil Ringier da seinen Westschweizer Hauptsitz hat. Nebst «Le Temps» übernehmen die Investoren auch das 2019 gegründete Genfer Onlinemedium «Heidi.News».

Bezüglich der Pläne für die 1998 gegründete Zeitung blieb Longchamp vage. Man wolle «Le Temps» als gedruckte Zeitung weiterführen, den Titel wieder zum Referenzmedium in der Romandie machen und Wortführer nationaler Debatten sein, so Longchamp. Sobald genügend Finanzen vorhanden seien, wolle man wieder in die Berichterstattung aus allen Westschweizer Regionen investieren. Den Verwaltungsrat wird der frühere «Le Temps»-Chefredaktor Eric Hoesli präsidieren. Hoesli wird einen neuen Chefredaktor ernennen, weil der aktuelle Chefredaktor Stéphane Benoit-Godet bei Ringier bleiben und das Wochenmagazin «L’Illustré» übernehmen wird.

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