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«Die Sicht betrug kaum zehn Meter»

Nach dem Unfall sichern Polizisten der Kantonspolizeien Glarus und St. Gallen die Spuren.
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17 Verletzte, davon zwei mittelschwer und über 40 Fahrzeuge mit Totalschaden. Das ist die Bilanz des grössten Auffahrunfalls in der Region seit fast zwanzig Jahren. Zum Ferienende kam es am Freitagmorgen auf der Autobahn A3 zwischen Reichenburg und Bilten zu einer Massenkarambolage, in die über 40 Fahrzeuge verwickelt wurden. Für Kurt Baumgartner, Mediensprecher der Kantonspolizei Glarus, grenzt es an ein Wunder, dass nicht mehr passiert ist. Glücklicherweise sei kein Schwerverkehr in den Unfall involviert gewesen. «Dann wären deutlich höhere Kräfte mit im Spiel gewesen und damit verbunden wohl auch schwerere Verletzungen.» So aber habe man, was Baumgartner beim Anblick der zurückgebliebenen Autowracks kaum möglich erscheint, alle am Unfall beteiligten Personen auf normalen Wege bergen können. «Dass heisst, sie wurden durch die Seiten- oder Heckscheiben aus ihren Fahrzeugen befreit.»

Als Geisterfahrer unterwegs

Die weiteren Verkehrsteilnehmer, welche aufgrund der Kollision ihre Fahrt nicht wie geplant fortsetzen konnten, wurden von der Polizei angehalten zu wenden. «Alle Personenwagen konnten so, quasi als Geisterfahrer, die Autobahn bei der Einfahrt Reichenburg verlassen», erklärt Baumgartner. Schwertransportern, denen das Wenden nicht möglich war, mussten die Strecke rückwärts zurücklegen. Eine Tatsache, die den einen oder anderen Spaziergänger auf den Feldwegen in Staunen versetzte. Zum Beweis wurden sogleich zahlreiche Handyvideos aufgenommen.

Schlechte Sichtverhältnisse

Ebenso speziell wie das Ereigniss selber, dürfte auch dessen Ursache sein. Schuld war gemäss Kurt Baumgartner nämlich Mutter Natur. Dichter Nebel habe die Sichtverhältnisse unerwartet dramatisch eingeschränkt, sagt er. «Es ist ein Wetterphänomen, dass wir hier in der Region öfters beobachten. Die Sicht betrug kaum zehn Meter.» Baumgartner nennt die aktuell unterschiedlichen Temperaturen von Wasser, Oberfläche und Luft als Grund hierfür. Eine Sprecherin von Meteo Schweiz bestätigt dies auf Anfrage: «Die Linth ist derzeit mit vier Grad Wassertemperatur noch relativ warm. Die Luft am Freitagmorgen im Gegensatz dazu äusserst kalt.» Dieser Temperaturunterschied führe oft zu Nebel, sogenanntem «Seerauch».

Überlastete Hauptstrassen

Ob in der Folge ein Verkehrsvergehen wie überhöhte Geschwindigkeit oder zu dichtes Auffahren bei den schweren Witterungsverhältnissen zum Unfall geführt hat, konnte Kurt Baumgartner gestern nicht sagen. «Im Moment gilt die Unschuldsvermutung.» Erst die Auswertung der Bilder und Spuren werde Klarheit geben

Die A3 blieb während meherer Stunden in beide Richtungen gesperrt. Das hatte auch Auswirkungen auf die restlichen Strassen im Linthgebiet. Auf den Haupstrassen zwischen Uznach und Schänis, sowie auf der A53 kam der Verkehr zwischenzeitlich ebenfalls zum Erliegen. Im Verlauf des Abends beruhigte sich die Situation.