Adliswil soll Bauland im Dietlimoos nicht verkaufen
Teile des Gebiets Dietlimoos, das ab nächstem Jahr überbaut wird, gehören der Stadt. Drei Parlamentarier wollen nun verhindern, dass der Stadtrat zwei der dortigen Grundstücke verkauft. Denn in den letzten Jahren habe die Stadt schon genug Landbesitz verloren.

Seit 2005 hat die Stadt Adliswil verschiedene Landflächen im Gesamtwert von rund 38 Millionen Franken verkauft. Und eine nächste Veräusserung soll schon bald folgen. So hat der Stadtrat kürzlich entschieden, zwei Grundstücke nahe des Friedhofs für rund 9 Millionen Franken abzutreten.
Das Geschäft muss allerdings noch vom Grossen Gemeinderat abgesegnet werden.Ein weiterer Landverkauf könnte sich im Entwicklungsgebiet Dietlimoos neben der Autobahn anbahnen. Dort gehören drei der zehn Baufelder der Stadt Adliswil. Auf einem wird sie das neue Schulhaus Dietlimoos realisieren. Auf den anderen beiden Parzellen – B2 und C – werden Wohnungen und Gewerberäume entstehen. Die beiden Flächen sind zusammen etwa so gross wie eineinhalb Fussballfelder und liegen an der südwestlichen Ecke des Überbauungsgebiets. Dort also, wo sich heute unter anderem die Provisorien der Schule Dietlimoos befinden.
Flexible Landnutzung
Bevor der Stadtrat sich mit einem Verkauf der Baufelder B2 und C befasst, wollen drei Gemeinderäte einen solchen rechtzeitig verhindern: Mittels einer Motion wollen Marianne Oswald (Grüne), Daniel Schneider (Grüne) und Daniel Jud (SP) den Stadtrat beauftragen, das Land nur im Baurecht abzugeben. Damit würden die Grundstücke weiterhin der Stadt gehören. «Wenn das Land einmal verkauft ist, ist es für die Allgmeinheit unwiederbringlich verloren und die Einnahmen aus dem Verkauf sind schnell verbraucht», begründet Oswald. In den letzten Jahren sei dies schon häufig genug vorgekommen.
Als Baurechtgeberin würde die Stadt hingegen Jahrzehnte vom Baurechtszins profitieren. Und sobald der Vertrag ausläuft, bestünden neue Möglichkeit zur Grundstücknutzung. «Wenn die Stadt das Land behält, bleibt sie also viel flexibler. Denn wer weiss schon, was die Zukunft bringt.»
Nur mit genügend Landbesitz könne die Stadt auch künftig das Stadtbild mitprägen, ist die grüne Politikerin überzeugt. Denn gerade in dicht besiedelten Gebieten wie Adliswil werde ein nachhaltiger Umgang mit Land «als endlicher Ressource immer wichtiger».
Grundstückwert unbekannt
Der Stadtrat hat die Motion, die Anfang Juli eingereicht wurde, noch nicht behandelt. Er werde dies im September nach der Sommerpause tun, sagt der zuständige Stadtrat Farid Zeroual (CVP). Die beiden Parzellen zu verkaufen, sei bis jetzt ohnehin nicht Thema gewesen. Momentan seien die Grundstücke, die Adliswil in den 90er-Jahren der Stadt Zürich abgekauft hatte, noch mit Baurechtsbeschränkungen belastet. Diese gelte es zuerst abzulösen. «Da sind wir aktuell dran», sagt Zeroual. Erst danach lasse sich beziffern, wie viel Wert die beiden Grundstücke haben. Dieser Wert werde den Entscheid über Verkauf oder Abgabe im Baurecht mitbeinflussen. «Grundsätzlich ist dieser Entscheid jeweils von Fall zu Fall unterschiedlich. Entscheidend ist vor allem, wie ein Grundstück genutzt werden soll.»
Bei den Dietlimoos-Parzellen B2 und C ist dieser stadträtliche Entschluss also vorläufig noch ausstehend. Und auch wem das Land künftig gehören könnte, ist noch völlig offen. Denn: Interessierte Käufer hätten sich bislang keine gemeldet, sagt Finanzvorstand Farid Zeroual.
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