Erinnerung an ein goldenes SpielWird es wieder verrückt?
Seit fünf Spielen wartet die Nationalmannschaft auf einen Sieg. Trotzdem glaubt Trainer Vladimir Petkovic, dass sie der Weltspitze näher gekommen ist. Nun wartet ein bekannter Gegner.
Die Technik kann manchmal Tücken haben. So ist das auch, als sich Vladimir Petkovic via Zoom aus Brüssel in der Schweiz meldet. Die Verbindung ist schlecht. Irgendwann ist sie wieder gut, und der Nationaltrainer meldet: «Ich habe es repariert.» Er schaut ganz zufrieden drein.
Petkovic und seine Spieler sind in Belgien, um heute die letzte Tranche des Länderspieljahres zu beginnen. In Löwen, einer kleinen Stadt bei Brüssel, treffen sie auf die Nummer 1 der Welt. Es ist nur ein Test, der auf Geheiss des europäischen Verbands Uefa stattfindet und die Frage aufwirft, ob er in Zeiten wie diesen überhaupt nötig ist.
«Probieren, das Maximum herauszuholen»
«Das Programm ist so», beginnt Petkovic seine Ausführungen zu diesem Thema. Schon der Anfang lässt erahnen, dass er sehr pragmatisch denkt: Er befasst sich nicht mit dem, was er nicht ändern kann. Also sagt er: «Ich will nicht lamentieren. Ich will probieren, das Maximum herauszuholen.»
Drei Spiele in sieben Tagen gab es für die Schweiz im Oktober. Jetzt ist das nochmals der Fall, weil es in der Nations League am Samstag gegen Spanien geht und am nächsten Dienstag gegen die Ukraine. Petkovic schaut deshalb schon auf den März nächsten Jahres, wenn die Qualifikation für die WM 2022 in Katar beginnt: Auch da wartet ein solches Programm auf seine Mannschaft, wie nochmals im September. Er will jetzt die Gelegenheit nutzen, um das Team an eine solche Belastung zu gewöhnen.
Zwei Jahre ist es her, dass die Schweiz letztmals gegen Belgien spielte, 5:2 gewann sie nach einem sehr frühen 0:2-Rückstand. Es war danach eine Stunde lang eine der besten, wenn nicht die beste Leistung überhaupt der Schweiz in den bislang 65 Spielen mit Petkovic als Coach. Haris Seferovic erlebte seinen goldenen Abend mit drei Toren.
«Noch nicht zu 100 Prozent» wie die Gegner
«Ein verrücktes Spiel» nennt es Petkovic heute, er sagt, vom Resultat her sei es der Höhepunkt gewesen. Sie hätten gezeigt, dass sie auch in «entscheidenden Momenten» konkret und erfolgreich sein könnten. Aber spielerisch hätten sie schon einige solcher Partien gehabt. Das 2:0 gegen Portugal 2016 muss ihm in den Sinn kommen, das 2:1 gegen Serbien an der WM in Russland oder das 3:3 jüngst in Deutschland. Solche Auftritte lassen ihn heute behaupten: «Seit 2018 sind wir der Weltspitze näher gekommen.»
Dabei will er nicht verhehlen, dass die Schweiz es «noch nicht zu 100 Prozent» gleich gut macht wie der Gegner; und dass sie noch mehr an sich glauben muss; und dass sie noch Kleinigkeiten zu verbessern hat, was immer das Schwierigste sei. Genau darum ist er froh um solche Spiele wie heute, die eigentlich belanglos erscheinen. «Sie helfen uns, näher an die Spitze zu kommen», sagt er, «und sie helfen uns zu verstehen, wie es die Mannschaften da oben machen.»
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