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Der TV-Moderator und Boygroup-Star
Sex-Vorwürfe: Japanischer Fernsehstar beendet Karriere

Mitglieder der japanischen Boyband SMAP (von links nach rechts) Masahiro Nakai, Tsuyoshi Kusanagi, Shingo Katori, Goro Inagaki und Takuya Kimura bei einer Veranstaltung in Tokio, aufgenommen am 30. Dezember 2015.
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Im Zusammenhang mit Vorwürfen sexueller Übergriffe beendet eine der bekanntesten Fernsehpersönlichkeiten Japans ihre Karriere. Masahiro Nakai, einer der bekanntesten TV-Moderatoren des Landes und früherer Popstar, sagte am Donnerstag, er übernehme Verantwortung für die ihm zur Last gelegten Taten. Diese sind Teil eines Skandals, der die japanische Unterhaltungsindustrie erschüttert und eines der Sendernetzwerke, bei denen Nakai tätig ist, inzwischen etliche Werbeeinnahmen gekostet hat.

Das Magazin «Shukan Bunshun» hatte im Dezember berichtet, Nakai habe eine Einigung in Höhe von 90 Millionen Yen (etwa 520’000 Schweizer Franken) mit einer Frau erzielt, die ihm einen sexuellen Übergriff bei einer Dinnerparty im Jahr 2023 vorwirft. Mitarbeiter des Senders Fuji TV sollen dabei geholfen haben, die Abendveranstaltung zu organisieren. Nakai räumte jüngst «Probleme» sowie die Einigung mit der Frau ein, stritt aber ab, gewalttätig geworden zu sein. «Shukan Bunshun» berichtete auch, der Sender habe seit langem weibliche Mitarbeiterinnen ausgebeutet, um Stars wie Nakai zu unterhalten.

«Ich, Masahiro Nakai, ziehe mich von heute an von Unterhaltungsaktivitäten zurück», schrieb Nakai in einer Mitteilung, die an seinen Fanclub weitergeleitet und in sozialen Medien verbreitet wurde. Japanische Medien bestätigten den Inhalt und berichteten darüber. «Es tut mir wirklich leid, dass ich so vielen Leuten Ärger und Verluste bereitet habe», sagte Nakai und wiederholte seine «aufrichtige Entschuldigung» an die Frau. Es tue ihm leid, sich auf diese Weise zu verabschieden.

Talentscout missbrauchte Hundtere junge Männer

Die japanische Unterhaltungsindustrie befindet sich inmitten eines Sturms an Fällen sexueller Übergriffe. Dazu gehört auch der Missbrauch von Hunderten Jungen und jungen Männern durch den verstorbenen Talent-Mogul Johnny Kitagawa, dessen inzwischen nicht mehr tätige Talentagentur Johnny & Associates zahlreiche Boybands managte, darunter auch die Gruppe SMAP, der Nakai angehörte.

Der Chef von Fuji TV, Koichi Minato, hat eingestanden, dass sein Unternehmen bereits sechs Monate vor Erscheinen des Magazinberichts von dem Problem wusste, die Vorgänge aber nicht öffentlich machte. Minato bat um Verzeihung und kündigte an, dass sein Sender zu dem Fall ermitteln werde. Zugleich erklärte er, er glaube nicht, dass sich seine Angestellten eines Fehlverhaltens schuldig gemacht hätten.

Nachdem Dutzende Firmen ihre Werbespots zurückgezogen hatten, hatte sich Fuji TV dafür entschuldigt, seinen Werbepartnern und Agenturen Probleme bereitet zu haben, es aber angelehnt, Details zu nennen.

DPA/lop