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Uneheliches Kind
Lebt Putins «versteckte» Tochter in Paris? Dort ist man sich ziemlich sicher

Junge Frau in einem Café, trägt einen beigen Blazer und eine goldene Herz-Halskette.
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Die Lippen, die Augen, dieser Blick. Die Ähnlichkeit ist schon mal erstaunlich, aber ist es am Ende nur das? Russlands Präsident Wladimir Putin soll neben seinen zwei Töchtern aus erster Ehe eine «versteckte Tochter» haben, so nennen sie die französischen Medien, die über sie berichten. Eine uneheliche, geheim gehaltene.

Elisaweta Kriwonogich, 21 Jahre alt, hat vier Jahre lang, von 2020 bis Sommer 2024, an einer Kunstschule im 8. Arrondissement von Paris studiert, nicht weit vom Arc de Triomphe, wie der staatliche Radiosender France Inter herausgefunden hat.

Der russische Präsident Wladimir Putin spricht bei einem Treffen zur Entwicklung der fernöstlichen Regionen Russlands auf der Insel Russky in Wladiwostok, Russland. Fotografiert am 6. September 2019.

Recht diskret soll sie aufgetreten sein, ohne Bodyguards, wie Mitstudenten den Rechercheuren erzählten. Sie habe sich weder über Politik geäussert noch über ihren mutmasslichen Vater. Aber auf Instagram, da war sie aktiv. Im sozialen Netzwerk inszenierte sie ihr privilegiertes Leben zwischen Louvre, Mode und Nachtleben, hin und her zwischen St. Petersburg, wo sie geboren ist, Moskau und Paris. Sie benutzte ein Pseudonym, aber das war schnell geknackt.

Das Portal Proekt recherchierte und wurde anschliessend verboten

Ukrainische und russische Medien, die der Geschichte seit einigen Monaten nachgehen, legten auch Kinderfotos des angeblichen Vaters neben solche der angeblichen Tochter – schon verblüffend. Das russische Investigativportal Proekt kam an die Geburtsurkunde von Elisaweta Kriwonogich. Eingetragen war nur der Name der Mutter, Swetlana, der Name des Vaters fehlte. Interessant ist auch der zweite Vorname von Elisaweta: Wladimirowna ist russisch für Tochter von Wladimir. Aber das muss natürlich noch nichts heissen.

Zwei Frauen nebeneinander, beide mit langen Haaren. Die linke Frau trägt eine Brille, die rechte trägt einen grauen Blazer.

Zumindest mysteriös ist der unfassbar steile Aufstieg der Mutter Anfang der Nullerjahre. Swetlana Kriwonogich war in bescheidenen Verhältnissen in St. Petersburg aufgewachsen, in einem Sozialbau. Ihr Wirtschaftsstudium finanzierte sie mit Putzen für reichere Leute. Wie sie Putin Ende der Neunziger kennen gelernt haben könnte, ist unklar. Er war damals noch Lokalpolitiker in St. Petersburg.

Mutter Swetlana besass über Nacht Immobilien, Anteile an Firmen

Nach der Geburt der Tochter wurde Swetlana Kriwonogich sehr reich. Über Nacht besass sie Immobilien, Anteile an Firmen und an der Bank Rossiya. Bald gehörten ihr auch eine Jacht und eine Skistation. Wie das kam, ist allen schleierhaft. Die unabhängige Plattform Proekt, die den plötzlichen Reichtum hinterfragte, wurde danach verboten. Der Kreml nannte deren Journalisten «ausländische Spione». Die These von der Tochter sei «an den Haaren herbeigezogen».

Tatsächlich? Bereits dreimal in ihrem jungen Leben hat Elisaweta Kriwonogich ihren Namen geändert. Als sie ein russischer Journalist einmal nach ihrem Vater fragte, mochte sie nicht antworten. Sie dementierte aber auch nicht, dass es Putin sei. In den sozialen Medien schrieb ein Follower: Statt einer expliziten und wörtlichen Bestätigung, dass sie Putins Tochter sei, könne sie ja auf dem nächsten Foto, das sie von sich poste, einfach etwas Grünes trage. Nun, sie trug Grün. Muss aber natürlich auch nichts heissen.