Hotels in ZürichSwissôtel-Umbau in Oerlikon verzögert sich
Die Wohnungen und das neue Hotel im legendären Hochhaus in Oerlikon sind frühestens in einem Jahr bezugsbereit. Kostenpunkt für den Umbau: 121 Millionen Franken.
Es gilt als Wahrzeichen von Zürich-Oerlikon: das ehemalige Swissôtel zwischen Bahnhof und Marktplatz, ein 85 Meter hoher Betonbau aus dem Jahr 1972, der inzwischen unter Denkmalschutz steht.
Seit dem Frühling 2022 läuft die Gesamtsanierung des markanten Gebäudes. Dieses soll künftig neu genutzt werden. In den unteren neun Etagen wird ein Lifestyle-Hotel der Marke Mama Shelter einziehen.
Im restlichen Teil des Hochhauses entstehen rund 120 Wohnungen, mehrheitlich Minilofts mit 1½ bis 2½ Zimmern. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sind nebst der Hotellobby ein Restaurant, Geschäfte, Konferenzräume und eine Co-Working-Zone geplant, auf dem Gebäudesockel soll es einen öffentlich zugänglichen Stadtbalkon mit Barbetrieb geben.
Eigentlich hätte der Umbau in diesem Sommer abgeschlossen sein sollen. Die Vermietung der Wohnungen war ab August geplant, am 1. Oktober sollte das Hotel seine Türen öffnen.
Doch daraus wird nichts, der Fahrplan erwies sich als zu ehrgeizig.
Die Wohnungen können statt in diesem Sommer erst in einem Jahr bezogen werden, wie UBS-Sprecherin Sabrina Adam auf Anfrage sagt. Besitzerin des Swissôtel-Gebäudes ist ein Immobilienfonds der Credit Suisse, der heute zum UBS-Konzern gehört.
Lieferverzögerungen beim Bauen
Zwar hätten die Bauarbeiten zuletzt grosse Fortschritte erzielt. Aber unter anderem aufgrund von Lieferverzögerungen würden sie insgesamt länger dauern. Einen Baustillstand habe es allerdings nie gegeben, sagt Adam.
Über die drohende Verzögerung beim Swissôtel-Umbau hatte im Februar bereits die «Aargauer Zeitung» berichtet.
Zurzeit ist der Neubezug gestaffelt im Sommer 2025 geplant, wie die UBS-Sprecherin Adam sagt. Zuerst sei der Bezug der Wohnungen vorgesehen, anschliessend die Gewerbe-Eröffnungen im Erdgeschoss und zum Schluss die Neueröffnung des Hotels Mama Shelter. Die Investitionskosten für die Sanierung und den Umbau belaufen sich laut Adam auf 121 Millionen Franken.
Wie auf der Website des Swissôtel-Projektes hervorgeht, soll die Vermarktung der Wohnungen im Herbst 2024 starten.
Verheerender Brand 1988
Das Swissôtel in Oerlikon wurde 1972 unter dem Namen Hotel International Zürich eröffnet. Mit seinen 347 Zimmern gehörte es damals zu den grössten Hotels der Schweiz. Mit einer Höhe von 85 Metern und 32 Stockwerken war es das höchste Hotelgebäude in Zürich, und es galt jahrzehntelang als Symbol für den florierenden und weltläufigen Wirtschaftsstandort Zürich.
Ab 1980 gehörte das Hotel der Swissôtel, einer Tochtergesellschaft der Swissair, weshalb es später umbenannt wurde. Im November 2020 musste das Hotel wegen der Corona-Krise schliessen, danach diente es vorübergehend als ein Studentenwohnheim.
Für traurige Schlagzeilen sorgte das Hotel am 14. Februar 1988. Damals brach im 31. Stockwerk, in dem ein Restaurant betrieben wurde, ein Grossbrand aus, bei dem sechs Menschen starben. Verursacht wurde der Brand durch Selbstentzündung beim Nachfüllen eines Spritkochers.
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