Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kommentar zum Behördenstreit Horgen
Ein Entscheid ohne Folgen

In den Horgner Behörden gehen die Wogen nach dem Regierungsratsentscheid nicht mehr so hoch wie vor einem Jahr nach dem Bezirksratsentscheid.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Ein Jahr lang haben die Horgner Behörden und die interessierte Öffentlichkeit auf den Regierungsratsentscheid zum Streit gewartet, in dessen Zentrum die Schulpräsidentin steht. Jetzt ist der zweitinstanzliche Entscheid endlich da – und hat doch fast keine Konsequenzen.

Denn zumindest vorläufig ändert sich nichts. Carla Loretz, der ihre übrigen Behördenmitglieder Führungsschwäche und Inkompetenz vorwerfen, bleibt Schulpräsidentin. Doch sie ist eine Schulpräsidentin fast ohne Kompetenzen. Zumindest vorläufig. Denn der Bezirksrat muss neu darüber entscheiden, ob es rechtens war, ihr die Kompetenzen zu entziehen. So will es der Regierungsrat.

Vor einem Jahr gingen die Wogen viel höher. Damals hatte der Bezirksrat in erster Instanz einen Entscheid zum Horgner Behördenkonflikt gefällt. Er befand, Loretz seien keine so gravierenden Fehltritte unterlaufen, um sie aus dem Amt zu spedieren. Vielmehr hätten die übrigen Behördenmitglieder sie mehr integrieren müssen. Er verknurrte Gemeinderat und Schulpflege zu einem Gruppencoaching und Loretz zusätzlich zu einem Einzelcoaching.

Der Bezirksratsentscheid löste grosse Empörung bei den unterlegenen Behördenmitgliedern und eine Rücktrittswelle in der Schulpflege aus. Auch Mitglieder des Gemeinderats wollten das Handtuch werfen, wurden aber vom Bezirksrat gezwungen, im Amt zu verbleiben.

Seither ist viel passiert. Und es ist ruhiger geworden. Carla Loretz fiel aus gesundheitlichen Gründen vier Monate lang aus. Vier neue Mitglieder wurden in die Schulpflege gewählt. Und die Behörde hat sich neu aufgestellt, unter anderem wurden die Führungsaufgaben an die Vizepräsidentin übertragen und sind heute noch bei ihr.

Ist es die Ruhe vor dem Sturm? Fakt ist: Die Legislatur neigt sich dem Ende zu. Der Fokus richtet sich auf die Erneuerungswahlen im nächsten März. Bereits haben sich die ersten Kandidierenden für das Schul- und das Gemeindepräsidium in Position gebracht. Vizepräsidentin Nathalie Böttinger (Die Mitte) aspiriert auf das Schulpräsidium, und Markus Uhlmann (GLP) möchte Nachfolger des abtretenden Theo Leuthold (SVP) werden.

Das Kandidatenfeld wird sich noch erweitern. Die grosse Frage ist, ob auch Carla Loretz wieder antritt. Bisher hat die Schulpräsidentin offiziell keinen Entscheid bekannt gegeben. Sollte sie, die im Zentrum der Turbulenzen steht, ihr Amt verteidigen wollen, dürfte ein stürmischer Wahlkampf bevorstehen.