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Diese Apps kämpfen um die ÖV-Kunden

Wer hat die beste ÖV-App im Land? Lezzgo & Co. kämpfen um die Gunst der Reisenden. Foto: Christian Beutler/Keystone
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Der Kampf um die Gunst der ÖV-Passagiere ist hart. Fast jeder Tarifverbund in der Schweiz hat eine eigene App, in der Nutzer Tickets kaufen können. Die meisten sind einfach gestrickt: Statt am Schalter oder an einem Automaten wird das Ticket einfach per Handy gekauft. Doch in den vergangenen Jahren sind etliche innovative Apps entwickelt worden. Und die SBB wollen nun noch weiter gehen.

Fairtiq Die Fairtiq-App hat sich als Alternative zur SBB-App etabliert. In ihr wurde eine entscheidende Funktion eingeführt: Beim Einsteigen in Zug, Tram oder Bus reicht ein Wischen nach rechts, und schon ist das Ticket gelöst. Ist die Fahrt beendet, meldet sich die App und fragt, ob man seinen Trip beenden möchte. Im Hintergrund rechnet das Programm jeweils automatisch die günstigste Variante ab. Getrackt werden die Passagiere per GPS.

Die Anmeldung zur App ist denkbar einfach: Sie ist in wenigen Minuten erledigt. Lediglich Name, Telefonnummer und Mailadresse werden benötigt. Hinzu kommen noch die Zahlungsinformationen. Wer Twint auf seinem Handy installiert hat, spart noch etwas Zeit. Mittlerweile wurde die App 350'000 Mal heruntergeladen, und über 6 Millionen Tickets wurden darüber verkauft.

Bei Fairtiq konzentriert man sich darauf, die eigene App international auszurollen. Eine Entwicklung entlang der gesamten Mobilitätskette, so wie es die SBB planen, sei dabei zurzeit nicht geplant. «Wir schätzen, dass nur 1 von 50 Passagieren ein ausgeweitetes Angebot regelmässig nutzt», sagt ein Sprecher. Das Bauen von Schnittstellen zu allerlei verschiedenen Partnern sei komplex, und als Start-up habe man nicht unbegrenzt Ressourcen, sodass man diese bewusst fokussieren müsse.

Lezzgo Seit zwei Jahren betreibt die BLS die von ihr entwickelte App Lezzgo. Die Funktionsweise ist im Grunde die gleiche wie bei Fairtiq. Auch bei Lezzgo funktioniert die Neuanmeldung innert Minuten. Die App ist aber noch nicht ganz ausgebaut. Es fehlt zum Beispiel die Funktion, um City-Tickets zu bestellen. Die App befindet sich denn auch noch im Aufbau.

Laut Angaben der BLS hat die Applikation zurzeit rund 35'000 Nutzer. 11 Prozent aller Ticketverkäufe laufen über die App. Die Berner haben ebenfalls nicht vor, andere Verkehrsträger wie Velosharing- oder Carsharing-Angebot zu integrieren. «Wir fokussieren dabei auf die Weiterentwicklung innerhalb des ÖV-Systems und nicht auf eine Erweiterung mit Angeboten entlang der gesamten Mobilitätskette», sagt eine Sprecherin. Bald schon soll ein weiterer Partner kommuniziert werden.

Abilio Bereits 2016 startete die SOB in Zusammenarbeit mit Siemens als Technologiepartner die App Abilio. Sie war die erste App, die etwa auch Auto- und Taxifahren integriert hat. Ebenfalls Teil der Applikation waren etwa Parkplatzangebote. Doch das Angebot hat sich nicht durchgesetzt, und Siemens hat den Versuch im Juli abgebrochen. Die App ist deshalb nur noch bis Ende September im Einsatz.

Die neue Mobilitätsplattform der SBB Die SBB wollen mit einem neuen Angebot die Konkurrenz überflügeln. In Zusammenarbeit mit der Luzerner Firma Axon Vibe arbeiten die Bundesbahnen in den nächsten Jahren an einer neuen Mobilitätsplattform. Dort soll die ganze Mobilitätskette abgebildet werden. Das heisst, über die Plattform sollen künftig Fahrten mit Auto, Velo, Zug, aber auch E-Trottinett-Angebote gebucht und kombiniert werden können. Dazu soll die App zum Beispiel auch Reiseempfehlungen machen.

Die Entwicklung läuft erst gerade an: Bis Ende Jahr soll eine Test-App lanciert werden, in der nach und nach verschiedene Funktionen ausprobiert werden. Bewähren sie sich, werden sie in die herkömmliche SBB-App integriert. Die Ambition der SBB ist nicht gerade bescheiden: «Die weltweit führende und vertrauenswürdigste Mobilitäts-App» wollen die Bundesbahnen entwickeln. «Die Frage ist, wer wird das Amazon der Mobilität», sagte die Projektverantwortliche bei den SBB heute Morgen an einer Medienkonferenz.

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