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Bei Stau wird die A2 zur Abfalldeponie

Nicht nur der Stau gibt im Reusstal zu denken: Kolonnenverkehr auf der Gotthardrampe.
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Viele Autofahrer dürften den riesigen Stau vom Pfingstwochenende noch gut in Erinnerung haben: Mit einer Maximallänge von 28 Kilometern wurde am 19. Mai die Rekordmarke von Pfingsten 1999 egalisiert. Auch am Sonntag gab es nochmals acht Kilometer Stau vor dem Gotthard-Nordportal, ehe am Montag die Rückreisewelle anrollte. Möglicherweise wird es auch am kommenden Donnerstag wieder stauen, da in einigen Kantonen Fronleichnam ist.

Gibt es Stau vor dem Gotthard, landet auch mehr Abfall neben der Autobahn, wie es beim Amt für Betrieb Nationalstrassen des Kantons Uri (AFBN) auf Anfrage heisst: «Die Reisenden rechnen mit Stau und nehmen ausreichend Verpflegung mit, somit wird auch mehr weggeworfen. Das meiste ist Verpackungsmaterial, leere Pet-Flaschen und Speisereste.» Es komme sogar vor, dass im Tunnel Abfall entsorgt werde, an Stautagen sei dessen Menge aber nicht grösser als üblich.

Kot und Urin «unangehmstes Problem»

«Aber auch die persönliche Notdurft wird in den Böschungen erledigt. Dies ist an Stautagen das grösste und unangenehmste Problem», teilt das Amt weiter mit. Um dem Problem beizukommen, würden ab April bis Ende Oktober zwischen Erstfeld und Göschenen bei drei Ausstellplätzen zusätzlich mobile WCs aufgestellt. «Diese müssen an Stautagen regelmässig entleert und gereinigt werden», teilt das Amt mit.

Bildstrecke: Riesenstau am Pfingstwochenende

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Der San Bernardino-Tunnel bleibt wegen des Feuers mehrere Tage gesperrt. Offenbar hat der Brand grossen Schaden angerichtet.
Der Rekordstau von 28 Kilometern hatte an Pfingsten den Höchstwert aus dem Jahr 1999 egalisiert.
Gut, wer da nicht drin steckt: Riesenstau auf der A2 vor dem Gotthard Nordportal in Wassen am Samstag (19. Mai 2018). Am Sonntag bildete sich aber bereits wieder eine stehende Kolonne.

Bei grossen Staus verlassen jeweils viele Autofahrer ihre Fahrzeuge. Das ist eigentlich verboten: Aussteigen ist gemäss der Verkehrsregelverordnung nicht erlaubt, teilt die Kantonspolizei Uri auf Anfrage mit. «Die Fahrzeuginsassen dürfen die Fahrbahn nicht betreten», heisst es in der Verordnung. Die Busse dafür beträgt 20 Franken.

Auch Pannenstreifen und signalisierte Abstellplätze für Pannenfahrzeuge dürfen nur für Nothalte benutzt werden. Je nach Kanton muss bei einer Pinkelpause auch mit einer Busse gerechnet werden.

8,5 Stunden Abfallbeseitigung täglich

Insgesamt betreut das AFBN eine Strecke von 148 Kilometern. Der ganze Güsel, der auf diesem Gebiet landet, ist eine stattliche Menge: « Total entsorgen wir beim AFBN circa 141 Tonnen Sperrgut pro Jahr in den Presscontainer im Werkhof und Stützpunkten, wovon circa 100 Tonnen aus Littering und von den Rastplätzen stammt.»

Das Problem hat sich gemäss AFBN verschlimmert: «Littering hat allgemein zugenommen», sagt er. Der meiste Güsel falle bei den Anschlüssen zu den Shops an. «Wir machen täglich Kontrollen auf der ganzen Strecke. Für die Abfallbeseitigung ist täglich Personal im Einsatz, durchschnittlich eine Person respektive 8,5 Stunden pro Tag.» Zusammengerechnet sind das 3102,5 Arbeitsstunden jährlich – das sind rund 129 Tage oder 18,46 Wochen Arbeitszeit.

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Video: Wenn sich unten im Tal die Autos stauen, wird oben der Schnee gefräst

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