Shaqiri zum Rapperswil-Einstieg«Meine Rolle beim FC Basel ändert sich nicht»
Xherdan Shaqiri ist neu Mitbesitzer des FC Rapperswil-Jona. Der 33-Jährige möchte sich dort im Management einbringen – und gleichzeitig für den FCB spielen.
Am Mittwoch testete der FC Basel gegen den FC Schaffhausen. Xherdan Shaqiri führte seine Farben als Captain an, spielte eine Halbzeit lang und erzielte dabei das zwischenzeitliche 2:0.
Doch mehr als diese Super-League-Hauptprobe gab nach dem Abpfiff die neue Rolle des Ausnahmekönners zu reden. Shaqiri ist beim FC Rapperswil-Jona aus der Promotion League als Minderheitsaktionär eingestiegen. Damit wolle er sich auf die Zeit nach seiner Karriere vorbereiten.
Einen Tag nach Bekanntgabe seines neuen Engagements in Rapperswil führte der 33-Jährige seine Überlegungen aus, die zu diesem Schritt geführt haben.
Xherdan Shaqiri, seit Dienstag weiss man, dass Sie Minderheitsaktionär beim FC Rapperswil-Jona sind. Wie kamen Sie zu diesem Engagement?
Ich bin schon länger in Kontakt mit Rocco Delli Colli, dem Präsidenten des Vereins. Ich kenne ihn seit Jahren, bin mit ihm freundschaftlich verbunden. Wir wissen, dass der FC Rapperswil-Jona eine grosse Tradition, viel Potenzial und auch ein schönes Stadion hat. Für mich ist es der perfekte Verein, um einzusteigen. Ich möchte Einsicht ins Management und natürlich auch sportlichen Erfolg haben.
War Ihr Einstieg bei einem Fussballclub schon länger in Planung? Oder konkretisierte sich das Engagement erst mit Ihrer Rückkehr in die Schweiz?
Der FC Rapperswil-Jona ist seit einiger Zeit Thema. Auch wegen meines Bruders Erdin, der dort seit kurzem als Berater auf Mandatsbasis tätig ist.
Wie werden Sie sich konkret einbringen?
Das werden wir sehen. Derzeit fokussiere ich mich auf den FC Basel und will mit dem FCB Erfolg haben. Meine Rolle beim FC Basel ändert sich nicht. Das Projekt Rapperswil ist ganz am Anfang. Erst müssen wir dort eine Analyse machen, wo wir sportlich hinwollen.
Sie werden aber nicht nur Geldgeber sein …
Mir geht es darum, in die verschiedenen Bereiche reinschauen zu können. Ich bin Teil des dortigen Teams. Wir wollen etwas gemeinsam bewegen – und entscheiden folglich auch gemeinsam.
«Wenn ein aktiver Spieler Aktien übernimmt, ist das juristisch nicht ganz einfach.»
Sie sind Minderheitsaktionär. Was heisst das in Zahlen?
Das werden Sie irgendwann mitbekommen.
Ist es denkbar, dass Sie im Laufe der Zeit mehr Aktien kaufen werden?
Zurzeit bin ich Minderheitsaktionär – und das ist auch richtig so. Rapperswil-Jona gehört Rocco Delli Colli. Das soll auch so bleiben. Er hat beim Verein alles aufgebaut und ihn gut aufgestellt. Ich bin nun Teil dieser Familie, werde meinen Beitrag leisten und Rocco viel helfen.
Rapperswil-Jona spielt in der Promotion League, der FC Basel, bei dem Sie Ihr Geld verdienen, in der Super League. Wie schliessen Sie einen Interessenkonflikt aus?
Wenn ein aktiver Spieler Aktien übernimmt, ist das juristisch nicht ganz einfach. Es gab mit dem FCB wie auch mit der Swiss Football League ein paar rechtliche Fragen zu beantworten. Ich kann Ihnen versichern: Es ist alles im grünen Bereich. Aber es ist tatsächlich so: Wir mussten einiges abklären. Etwa, was passiert, wenn die beiden Clubs mit ihren ersten Mannschaften gegeneinander spielen.
Welchen Hut würden Sie dann tragen?
Dann werde ich ganz klar für den FC Basel spielen …
… auch wenn es ein Cupfinal wäre, bei dem es um den direkten Einzug in eine Europacup-Gruppenphase geht?
(lacht) Wir haben das mit dem FC Basel angeschaut, und alle sind mit meinem Engagement in Rapperswil einverstanden.
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