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Rund vier Millionen herrenlose Hunde
Türkei: Gesetz für Entfernung streunender Hunde gebilligt

epa09952217 Mert Akkok (R) feeds abandoned dogs in the countryside of the city during the dog feeding event he organized with a call to his followers on his Instagram account in Istanbul, Turkey, 06 February But now I don't know the actual numbers of them.' 2022 (issued 17 May 2022). Mert Akkok lives with 18 dogs, three cats, a blind horse, a donkey and 46 seagulls. The 48-year-old entrepreneur takes in injured or sick animals in his garden in Istanbul. At first it was just the dogs, Mert said, "but now I don't know the actual numbers of them." Sometimes he brought an injured or sick stray dog home when he lived in an apartment in downtown Istanbul. After a while, as the number of animals increased and he moved to a farm house in a village close to the city.  EPA/ERDEM SAHIN
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Die Behörden in der Türkei sollen Millionen streunende Hunde von den Strassen entfernen können. In der Nacht zum Dienstag billigte das Parlament ein entsprechendes Gesetz, das aus Sicht von Tierschützern zur Tötung oder Vernachlässigung von Vierbeinern führen könnte. Präsident Recep Tayyip Erdogan verteidigte das Vorhaben hingegen als notwendig, um dem «Problem mit streunenden Hunden» Herr zu werden.

Nach Schätzungen der Regierung streifen rund vier Millionen Hunde durch Strassen und ländliche Regionen in der Türkei. Viele sind zwar harmlos, doch rotten sich immer mehr Hunde in Rudeln zusammen, einige Menschen wurden attackiert.

Das neue Gesetz verpflichtet Kommunen, streunende Hunde einzufangen und sie in Tierheimen unterzubringen, wo sie geimpft, kastriert oder sterilisiert und dann zur Adoption freigegeben werden sollen. Hunde, die Schmerzen haben, unheilbar krank sind oder als Gesundheitsrisiko für Menschen eingestuft werden, sollen eingeschläfert werden.

Zu wenig Geld für Tierheime

Viele Kritiker argumentierten, dass die klammen Kommunen gar kein Geld hätten, um zusätzliche Tierheime errichten zu lassen. Und da es nicht genügend Platz in den bestehenden Einrichtungen gebe, sei nun ein Pfad für die Tötung der Streuner geebnet worden, erklärte der Tierarzt Turkan Ceylan. «Wir Tierrechtsaktivisten wissen sehr wohl, dass dies Tod bedeutet.»

epa11500830 Animal rights activists wear dog masks during a protest against the Turkish government's plan to euthanize stray dogs amid the growing dog population in Istanbul, Turkey, 27 July 2024. A Turkish parliamentary commission approved managing the country's large stray dog population on 23 July and the Turkish parliament will vote on it on 28 July 2024. According to this, includes the euthanasia of animals, was accepted by removing the word 'Euthanasia' on the bill. It is stated that animals can be euthanized with the approval of a veterinarian in cases where they suffer pain and suffering or carry an infectious disease that cannot be cured. Animal advocates are concerned that the bill could lead to widespread culling of the animals. EPA/ERDEM SAHIN

Gegen das Gesetz regte sich Protest. Auf dem Istanbuler Sishane-Platz versammelten sich Hunderte Demonstranten. Die Organisatoren sprachen von einem «Massaker-Gesetz», das für sie nur ein Stück Papier sei. Tierliebhaber zogen in der Hauptstadt Ankara vor Kommunalbüros. Unter Pfiffen und Rufen wurde dort eine Botschaft verlesen: «Wir warnen diese Regierung immer und immer wieder – stoppt dieses Gesetz. Verübt nicht dieses Verbrechen an diesem Land.» Die grösste Oppositionspartei CHP kündigte an, vor dem Obersten Gerichtshof der Türkei zu ziehen, um das Gesetz zu Fall zu bringen.

DPA/sme