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Geldberater: Der Marktschrei(b)er
Lindt & Sprüngli schmeckt formidabel

Lebensmitteltechnologen bei Lindt & Sprüngli: Beim Betriebsgewinn (Ebit) erreichte die Schokoladenmanufaktur den Rekordwert für ein erstes Halbjahr, was auch für die entsprechende Marge gilt.
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Lindt & Sprüngli: Halten

Lindt & Sprüngli mundet, auch Investoren. Der Schokoladenkonzern hat ein Halbjahresresultat vorgelegt, das beeindruckt. Das Umsatzwachstum wirkte sich überproportional auf die Ertragsentwicklung aus. Beim Betriebsgewinn (Ebit) erreichte Lindt einen Rekordwert für ein erstes Halbjahr, was auch für die entsprechende Marge gilt. Für das zweite Semester ist mit einem flacheren Umsatzwachstum zu rechnen. Dennoch hat sich die Gesellschaft die Messlatte für das Gesamtjahr höher gesetzt. Angepeilt wird ein Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich. Das wird auch das Ebit stimulieren. Dem Kostendruck versucht Lindt mit höheren Verkaufspreisen zu begegnen. Der Rekordkurs der Lindt-Papiere fand nach der Zahlenpräsentation seine Fortsetzung. Die Namenaktien kosten inzwischen über 100’000 Franken, die Partizipationsscheine notieren um 10’000 Franken. Langfristig sind die Valoren attraktiv. Die Bewertungskennzahlen sind allerdings hoch, absolut und im langfristigen Vergleich. Für neue Engagements sollten deshalb Kursrückschläge abgewartet werden. Halten

LVMH: Kaufen

Die Menschen gönnen sich nicht nur Schokolade. Das Konsumverhalten ist generell gut. Auch wenn es nicht auf alle zutrifft, gesamthaft sind die Sparquoten während der Pandemie weltweit gestiegen. Die Möglichkeiten, Geld auszu­geben, waren eingeschränkt, und jetzt, wo das wieder (besser) geht und die in vielen Ländern aufgelegten Stimulierungsprogramme ihre Wirkung entfalten, gönnt man sich was. Das spürt unter anderem der französische Luxusgüterkonzern LVMH, Louis Vuitton Moët Hennessy. Die Halbjahreszahlen von vergangener Woche fielen ­beeindruckend aus, der Umsatz übertraf die Erwartungen deutlich. Angekurbelt von der Mode- und Lederwarensparte erreichte er ein Rekordniveau. Die Margen sind hoch, der Cashflow sprudelt reichlich, die Bilanz ist trotz höherer Verschuldung durch die Akquisition von Tiffany solide, die Aussichten sind gut. Apropos Tiffany: Offenbar verläuft die Integration bestens. An all dem gemessen, sind die Aktien fair bewertet. Kaufen

Credit Suisse: Meiden

Das Management der Credit Suisse hat nach dem Archegos-Debakel einiges Risiko aus der Grossbank genommen. Das hat Geschäft gekostet, wie die jüngsten Zahlen vom Donnerstag gezeigt haben. Im ersten Halbjahr machte die CS allein durch den Archegos-Kollaps 5 Milliarden Franken Verlust. Der Bericht, den sie dazu verfasst hat, offenbart ein eklatantes Versagen des Risikomanagements. Bankchef Thomas Gottstein spricht von menschlichem Versagen. Zwar hatte die CS im zweiten Quartal auch Lichtblicke. Trotz des Debakels steht dank einer soliden opera­tiven Leistung nach sechs Monaten unterm Strich die schwarze Null. Doch dämpft die Bank selbst die Erwartungen. Die Marktvolu­mina sollen im dritten und vierten Quartal «auf ein normaleres Niveau zurückkehren». Zudem teilt sie mit, dass der «effektive Steuersatz bis zum Jahresende deutlich erhöht bleiben wird». Die Dividende für 2021 wird kaum höher ausfallen als die zurechtgestutzten 10 Rappen, die es für das Vorjahr gab. ­Wegen der Unsicherheit um weitere Ertragsverluste und der Abkühlung des Umfelds drängen sich Wetten in den Titeln zurzeit nicht auf. Meiden

SIG Combibloc: Kaufen

Sehr erfolgreich war im ersten Halbjahr SIG Combibloc. Alles andere hätte mich überrascht, schliesslich hat sich das Geschäftsmodell des Herstellers von aseptischen Kartonverpackungen für Getränke und Lebensmittel sowie von Füllmaschinen schon oft als robust erwiesen. Auch jetzt liess sich das Unternehmen von steigenden Rohstoffpreisen und anhaltenden Pandemieproblemen nicht erschüttern. Der adjustierte Gewinn stieg um 38 Prozent auf 110 Millionen Euro, unterstützt von der Ende Feb­ruar vollzogenen Übernahme eines Gemeinschaftsunternehmens für den Nahen Osten und Afrika. Seither geht das ehema­lige 50-zu-50-Joint-Venture vollständig in die Bücher von SIG. Die Ausweitung der Präsenz in Märkten mit hohen Wachstumschancen gehört zur Unternehmensstrategie. Die rund 70 Länder der Re­gion Nahost und Afrika versprechen ein jährliches Wachstum der für SIG relevanten Märkte von 5,5 bis 6 Prozent. Nur in Asien wächst die Nachfrage noch etwas schneller. SIG Combibloc ist und bleibt einsicherer Wert. Die ak­tuelle Seitwärtsbewegung der Valoren ist eine Einladung zum Einsteigen. Kaufen

Bucher: Halten

Auch Bucher Industries ist eine faszinierende Geschichte. Die Gruppe kommt mittlerweile auf mehr als 3 Milliarden Franken Jahresumsatz und ist mit der Hauptdivision, der auf Landmaschinen spezialisierten Kuhn Group, sowohl in Europa als auch in Nord- und Südamerika gut positioniert. Das erste Halbjahr war stark, die Aufträge nahmen 49 Prozent zu, der Gewinn verdoppelte sich. Die höheren Rohwarenpreise, etwa für Stahl, werden über Preiserhöhungen auf die Kunden überwälzt. Alles deutet auf ein Rekordergebnis für 2021 hin. Der Gewinn je Aktie könnte auf rund 24 Franken steigen; der bisherige Bestwert war knapp 22 Franken im Jahr 2019. Und Bucher-Chef Jacques Sanche erkennt für die nähere Zukunft keine Abschwächung der Nachfrage. Doch bleiben die Aussichten darüber hinaus schwer abschätzbar, für Bucher wie für ziemlich alle Industrieunternehmen. Klar ist nur, dass die aktuelle Dynamik, die auch Nachholeffekte einschliesst, nicht durchgehalten werden kann. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 sind die Titel zwar nicht teuer, aber es fehlt auch etwas an Potenzial. Halten

Diese Kolumne wird von den Redaktorinnen und Redaktoren der «Finanz und Wirtschaft» verfasst. Sie haben sich verpflichtet, nicht in den entsprechenden Titeln aktiv zu sein. Wer die Tipps dieser Kolumne umsetzt, tut das auf eigenes Risiko. Die SonntagsZeitung übernimmt keine Verantwortung. Weitere Artikel der «Finanz und Wirtschaft» finden Sie unter www.fuw.ch

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