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Newsticker zum Krieg in Nahost
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Hamas will Leichen von vier Geiseln übergeben

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Freigelassene Geiseln an israelisches Militär übergeben

Nach der Freilassung drei weiterer Geiseln im Gazastreifen sind die aus Israel verschleppten Männer vom Roten Kreuz an die israelische Armee übergeben worden. Sie würden nun zurück nach Israel gebracht und dort medizinisch untersucht, teilte das Militär mit. Anschliessend sollten sie in Krankenhäuser gebracht werden. Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Jihad hatten die drei kurz zuvor in Chan Junis an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben. (DPA)

Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Jihad lassen drei weitere Geiseln frei

Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Jihad haben im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel drei weitere Geiseln freigelassen. Die vor mehr als 16 Monaten aus Israel entführten Männer wurden in Khan Younis im Gazastreifen an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Es handelt sich um Alexander (Sascha) Trufanov (29), Sagui Dekel-Chen (36) sowie Iair Horn (46). Trufanov wurde von der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Jihad (PIJ) festgehalten, die anderen beiden von der Hamas.

Im Gegenzug soll Israel nach palästinensischen Angaben 369 inhaftierte Palästinenser freilassen, darunter 333 im Gazastreifen nach dem 7. Oktober festgenommene Personen und 36 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilte Personen.

Die Geiseln Sagui Dekel-Chen, Iair Horn und Alexander (Sascha) Trufanov stehen auf einer Bühne neben palästinensischen Militanten während ihrer Übergabe an Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) in Chan Junis.

Während der live im Fernsehen übertragenen Geiselübergabe wurden die drei Männer von vermummten und bewaffneten Kämpfern auf eine Bühne geführt und mussten dort auch in ein Mikrofon sprechen. Sie sahen auf den ersten Blick nicht so abgemagert aus, wie die in der Vorwoche freigelassenen Männer.

Hunderte Schaulustige hatten sich für die Freilassung der Israelis versammelt. Zu sehen waren auch Hamas-Mitglieder, die in und auf einem zerstörten Gebäude Position bezogen. (DPA)

Diese drei Geiseln sollen aus dem Gazastreifen freikommen

Das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen stand auf der Kippe, ein Scheitern der Vereinbarung konnte aber noch abgewendet werden. Die Hamas und die Terrororganisation Islamischer Jihad wollen nun doch drei weitere Geiseln nach fast 500 Tagen in ihrer Gewalt freilassen. Zuvor gab es Vermittlungsgespräche in Ägypten.

Die drei Israelis lebten alle im Kibbuz Nir Oz, der nahe am Gazastreifen liegt und während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 schwer verwüstet wurde. Diese drei Männer sind:

Sagui Dekel-Chen

Sagui Dekel-Chen versuchte, die in den Grenzort eingedrungenen Terroristen abzuwehren, wie sein Vater, Jonathan Dekel-Chen, der Deutschen Presse-Agentur im vergangenen Sommer erzählte. Die schwangere Frau des 36-Jährigen und ihre gemeinsamen zwei kleinen Töchter überlebten den Terrorüberfall demnach im Schutzbunker ihres Hauses.

Während seiner Geiselhaft wurde Dekel-Chen, der auch US-amerikanischer Staatsbürger ist, zum dritten Mal Vater. Er verpasste auch den ersten Geburtstag seiner jüngsten Tochter. Die älteste Tochter frage jeden Tag nach ihrem Vater, ob er zurückkommen werde, sagte seine Frau israelischen Medien zufolge.

Jonathan Dekel-Chen geht eigenen Angaben davon aus, dass seinem Sohn nach der andauernden Folter in Geiselhaft ein langer und schwerer Weg zurück ins Leben bevorsteht.

Alexander (Sascha) Trufanov

Alexander Trufanov (29) arbeitete nach Angaben des Forums der Geiselangehörigen als Ingenieur. Der Mann, der auch russischer Staatsbürger ist, wird auch Sascha genannt, was im Russischen eine Kurzform für den Namen Alexander ist. Bei dem Terrorüberfall wurde Trufanovs Vater getötet, seine Mutter, Grossmutter und Partnerin wurden ebenfalls entführt. Die drei Frauen kamen im Rahmen eines ersten Abkommens zwischen Israel und der Hamas im November 2023 frei.

Der junge Mann ist in der Gewalt des Palästinensischen Islamischen Jihads (PIJ). Die Terrororganisation veröffentlichte mehrere Videos des 29-Jährigen, zuletzt im November 2024. Darin beschrieb Trufanov unter anderem die harten Umstände der Geiselhaft. «Ich bin glücklich zu sehen, dass mein Sohn lebt und er in der Lage ist, unter den schrecklichen Umständen in Gefangenschaft zu überleben», sagte seine Mutter nach der Veröffentlichung der Aufnahmen. In seinem Gesicht sehe sie jedoch Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, sie mache sich Sorgen um seine körperliche und seelische Gesundheit, so die Frau.

Auch Russland schaltete sich in den Fall ein und pochte eigenen Angaben gegenüber hochrangigen Vertretern der Hamas darauf, dass Trufanov im Rahmen des Abkommens zwischen Israel und der Hamas freikommt. Moskau unterhält traditionell enge Beziehungen zu vielen Palästinenser-Organisationen, auch zur Hamas. Israelische Medien meldeten unter Berufung auf den russischen Botschafter in Israel, Anatoli Wiktorow, dass Trufanovs gesundheitlicher Zustand nicht gut sei. Er soll Berichten zufolge während seiner Entführung verletzt worden sein.

Iair Horn

Der 46-jährige Iair Horn wurde nach Angaben des Forums der Geisel-Familien in Argentinien geboren, die Familie wanderte später nach Israel aus. Terroristen entführten Horn vor mehr als 16 Monaten aus seinem Haus. Auch sein jüngerer Bruder, der damals zu Besuch war, wurde verschleppt. Er wird weiterhin im Gazastreifen festgehalten.

Erst als im November 2023 die ersten Geiseln freikamen, erfuhren die Angehörigen israelischen Medien zufolge, dass er noch lebt.

Horn gilt als grosser Fussballfan. Berichten zufolge organisierte er im Kibbuz auch Feiern und war für die örtliche Kneipe verantwortlich. (DPA)

Islamisten-Video: Gaza-Geisel beim Angeln

Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Jihad hat kurz vor der angekündigten Freilassung einer israelischen Geisel ein Video veröffentlicht. Darin ist Alexander (Sascha) Trufanov in sportlicher Kleidung zu sehen, wie er am Meer entlanggeht, eine Angel hält, dabei etwas isst, einen Stein ins Wasser wirft und einen Brief schreibt. Der 29-Jährige wirkt wohlgenährt sowie äusserlich gesund. Es wurde nicht mitgeteilt, wann das Video aufgenommen wurde, das offensichtlich suggerieren soll, wie gut er behandelt worden sei.

Die am vergangenen Samstag freigelassenen drei israelischen Geiseln waren hingegen in derart schlechtem gesundheitlichem Zustand, dass US-Präsident Donald Trump ultimativ die Freilassung aller Geiseln bis Samstagmittag forderte. Sonst breche die Hölle los. Die drei blassen, abgemagerten und sichtlich geschwächten Männer wurden vor der Übergabe an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) von der Hamas auf einer Bühne vorgeführt. Trump hatte wie auch israelische Politiker gesagt, sie erinnerten ihn an Holocaust-Überlebende.

Trufanov, der auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt, soll nach einer Ankündigung des Islamischen Jihad am Samstag gemeinsam mit Sagui Dekel-Chen (36) sowie Jair Horn (46) freikommen. Deren Freilassung hat die islamistische Hamas angekündigt. (DPA)

Trump vor Ablauf von Geisel-Ultimatum: Reaktion hängt von Israel ab

US-Präsident Donald Trump will Israel die Entscheidung überlassen, welche Konsequenzen drohen, falls die islamistische Hamas das Ultimatum zur Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen nicht einhält. «Ich weiss nicht, was morgen um 12 Uhr passieren wird», sagte der Republikaner auf Nachfrage einer Journalistin im Weissen Haus. «Wenn es nach mir ginge, würde ich eine sehr harte Haltung einnehmen.» Die Entscheidung liege jedoch bei Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu: «Es hängt davon ab, was Bibi tun wird. Es hängt davon ab, was Israel tun wird.»

Trump hatte der Hamas zu Wochenbeginn ein Ultimatum gesetzt. Er sprach sich dafür aus, die zwischen Israel und der den Islamisten ausgehandelte Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle verbliebenen Geiseln bis Samstagmittag um 12 Uhr frei sein sollten. Ansonsten breche «die Hölle los». Als Trump sein Ultimatum stellte, hatte er aber bereits hinzugefügt, die Entscheidung über die Konsequenzen liege letztlich bei Israel. (DPA)

Ex-Geisel Keith Siegel: «Terroristen traten mich, spuckten auf mich»

Ein vor zwei Wochen aus der Gewalt der Hamas freigelassener Mann hat über die «unvorstellbaren Bedingungen» seiner Geiselhaft im Gazastreifen gesprochen. Er sei ausgehungert und sowohl körperlich als auch emotional gefoltert worden, sagte der 65-jährige Keith Siegel in einer Videobotschaft, die das Forum der Geisel-Familien veröffentlichte. «Die Terroristen traten mich, spuckten auf mich und hielten mich fest ohne Wasser, ohne Licht und ohne Luft zum Atmen.»

Siegel, der auch US-Bürger ist, bat US-Präsident Donald Trump darum, die Waffenruhe durchzusetzen und die verbliebenen, «hilflosen Geiseln in den dunklen, kalten Tunneln in Gaza» nach Hause zu bringen. Der US-Präsident sei der Grund, warum er lebend zurückgekommen sei. (DPA)

Keith Siegel, 65, von Hamas-Kämpfern begleitet, winkt bei Übergabe an das Rote Kreuz in Gaza-Stadt, Februar 2025.

Hamas übergibt Namensliste dreier freizulassender Geiseln

Die Hamas hat eine Liste mit den Namen von drei weiteren Geiseln veröffentlicht, die am Samstag freigelassen werden sollen. Es handelt sich nach Angaben der Islamisten sowie Israels um Alexander (Sascha) Trufanov (29), Sagui Dekel-Chen (36) sowie Jair Horn (46). Trufanov ist auch russischer Staatsbürger, Dekel-Chen besitzt auch einen US-amerikanischen Pass.

Mitglieder der Al-Qassam Brigaden, militärischer Flügel der Hamas, nehmen Sicherheitsvorkehrungen bei der Übergabe von israelischen Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz in Deir al Balah, Gaza, am 8. Februar 2025, im Rahmen eines Waffenstillstands- und Gefangenenaustauschabkommens mit Israel.

Gemäss der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas 24 Stunden im Voraus über die Namen der freizulassenden Geiseln informieren. Im Gegenzug sollen am Samstag auch wieder Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

Derzeit werden israelischen Angaben zufolge noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. 36 von ihnen dürften jedoch vermutlich nicht mehr am Leben sein.

Während der ersten sechswöchigen Phase der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas sollen 33 Geiseln gegen 1’904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Bisher kamen bei fünf Runden 16 israelische Geiseln frei. Die Hamas liess auch fünf Thailänder frei, die jedoch nicht Teil der Vereinbarung mit Israel waren. (DPA)

Israel: Hamas feuert trotz Abkommen Rakete – Toter in Gaza

Kurz vor der geplanten Freilassung weiterer drei Geiseln hat die islamistische Hamas im Gazastreifen israelischen Angaben zufolge erstmals seit Beginn der Waffenruhe eine Rakete abgefeuert. Das Geschoss ging demnach innerhalb des abgeriegelten Küstengebiets nieder. Krankenhausangaben zufolge kam dabei im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens ein 14 Jahre alter Junge ums Leben. Es handele sich um eine klare Verletzung des Waffenruhe-Abkommens, erklärte ein israelischer Armeesprecher. Die Vereinbarung war am 19. Januar in Kraft getreten.

Auch der mit der Hamas verbündeten Hizbollah-Miliz im Libanon warf Israel eine Verletzung der dort ebenfalls geltenden Waffenruhe vor. Wie Israels Armee mitteilte, bombardierten Kampfflugzeuge am Abend Einrichtungen der Hizbollah zur Lagerung von Waffen sowie Abschussanlagen. Anhänger der Schiitenmiliz blockierten derweil in der Hauptstadt Beirut Strassen in Richtung des Flughafens mit brennenden Reifen. Lokalen Medien zufolge protestierten sie dagegen, dass einem zivilen Flugzeug aus dem Iran die Landeerlaubnis verweigert worden sei.

Unruhe im Libanon

Zuvor hatte ein Post des israelischen Armeesprechers Avichay Adraee für Unruhe im Libanon gesorgt. Auf der Plattform X sprach er davon, dass die vom Iran unterstützte Hizbollah und die iranischen Revolutionsgarden zivile Flüge in Richtung Beirut zum Schmuggeln von Geldern zur Wiederbewaffnung der Schiitenmiliz nutzen würden. Beweise nannte er nicht. Die Ende November zwischen Israel und dem Libanon vereinbarte Waffenruhe ist bis zum 18. Februar verlängert worden. Sie steht aber wie die in Gaza auf wackligen Beinen.

Vor der heute in München beginnenden Sicherheitskonferenz rief US-Aussenminister Marco Rubio die arabischen Staaten zu eigenen Vorschlägen bezüglich der Zukunft des vom Krieg zerstörten Gazastreifens auf. «Sie mögen ihn nicht, aber der einzige Plan» sei im Moment der von US-Präsident Donald Trump, sagte Rubio in einer US-Radiosendung. Dieser sieht die dauerhafte Umsiedlung der rund zwei Millionen Bewohner Gazas in arabische Staaten vor.

Rubio fordert arabische Länder zum Handeln auf

Die arabischen Länder sagten, wie sehr sie sich um die Palästinenser sorgten, aber keines von ihnen wolle Palästinenser aufnehmen, keines habe in der Vergangenheit etwas für Gaza getan, sagte Rubio laut einer von seinem Ministerium veröffentlichten Abschrift seines Auftritts in der Radioshow der konservativen Gastgeber Clay Travis und Buck Sexton. Man werde den Ländern Zeit geben, einen eigenen Plan auszuarbeiten. Die Hamas dürfe in Gaza jedoch keine Rolle mehr spielen, «denn Israel wird das nicht tolerieren», sagte Rubio.

Die Hamas habe Waffen. «Jemand muss sich diesen Leuten entgegenstellen. Wer wird das sein? Amerikanische Soldaten werden es nicht sein», sagte der US-Aussenminister. «Wenn die Länder in der Region nicht in der Lage sind, diese Aufgabe zu bewältigen, dann muss es Israel tun, und dann sind wir wieder da, wo wir schon einmal waren. Das löst das Problem also nicht», sagte Rubio. Er wollte nach der Münchner Sicherheitskonferenz von Samstag bis zum 18. Februar Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen.

«Hoffentlich werden sie einen wirklich guten Plan haben, den sie dem Präsidenten vorlegen können», sagte Rubio. Trump hatte mit seinem Plan, wonach Gaza unter Kontrolle der USA in eine «Riviera des Nahen Ostens» verwandelt werden soll, für Unruhe gesorgt. Er und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stellten der Hamas zudem diese Woche ein Ultimatum, um die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erzwingen. Trump drohte, es werde «die Hölle losbrechen», sollten sie nicht wie vereinbart freigelassen werden.

Hamas verpflichtet sich zu Freilassung weiterer Geiseln

Die Hamas hatte Israel vorgeworfen, sich nicht an die Vereinbarungen zu halten und die für morgen vorgesehene Freilassung der nächsten Geiselgruppe zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Israel wies das zurück und drohte mit der Wiederaufnahme des Kriegs. Doch dann lenkte die Terrororganisation nach Vermittlungsgesprächen in Ägypten ein. Man wolle am Samstag doch Geiseln freilassen. Von israelischer Seite gab es allerdings zunächst keine Bestätigung über eine Einigung. Dem Abkommen zufolge sollen morgen drei israelische Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigelassen werden.

Erdogan kritisiert Trumps Pläne für den Gazastreifen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Pläne seines amerikanischen Kollegen Donald Trump für eine Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen kritisiert. «Um die Wahrheit zu sagen, finde ich das Verhalten von Herrn Trump in der vergangenen Zeit und seine aktuellen Äusserungen und Herausforderungen an viele Länder in der Welt nicht richtig, und ich sehe darin keine positive Entwicklung», sagte Erdogan.

Der türkische Präsident war am Mittwoch in Jakarta in Indonesien von der Fernsehmoderatorin Najwa Shihab interviewt worden. Das Gespräch, in dem er sich zu Trump äusserte, wurde am Donnerstag auf Youtube veröffentlicht. Die Äusserung Erdogans ist ungewöhnlich, weil er sich bisher mit Kritik an Trump zurückhielt. Beide Männer hatten während Trumps erster Amtszeit eine enge persönliche Beziehung aufgebaut und bezeichneten sich gegenseitig als Freunde, trotz der oft angespannten Beziehungen zwischen den beiden Nato-Ländern. (DPA)

Hamas will Geiseln wie geplant am Samstag freilassen

Im Streit um eine Fortsetzung der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas zeichnet sich zumindest vorläufig eine Einigung ab. Die Hamas teilte mit, sie wolle am Samstag doch israelische Geiseln freilassen. Von israelischer Seite gab es jedoch zunächst keine Bestätigung über eine Einigung mit der Terrororganisation.

Die Hamas teilte nach Vermittlungsgesprächen in Ägypten mit, sie sei der Umsetzung der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel verpflichtet. Dem Abkommen zufolge sollten drei Geiseln freigelassen werden. Damit dürfte die Krise bei der Umsetzung der Waffenruhe mit Israel vorerst beigelegt sein.

Die Gespräche in Kairo seien positiv verlaufen, hiess es in der Mitteilung der Hamas weiter. Die Unterhändler Katar und Ägypten hätten versichert, dass sie weiterhin daran arbeiten würden, «Hindernisse aus dem Weg zu räumen».

Die Hamas hatte die eigentlich für Samstag vorgesehene Freilassung der nächsten Geiselgruppe zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie warf Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten. Israel wies dies entschieden zurück und drohte mit einem Neubeginn des Kriegs, sollten keine weiteren Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug für die Geiseln sollen wieder palästinensische Häftlinge freigelassen werden. (DPA)

Tödlicher Zwischenfall im Westjordanland gemeldet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben auf einen Palästinenser im Norden des Westjordanlands geschossen, der sich einem Stützpunkt genähert und sich verdächtig verhalten habe. Das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde teilte am Donnerstag mit, die israelischen Behörden hätten es darüber informiert, dass ein 28-Jähriger getötet worden sei. Das Militär machte keine näheren Angaben zu dem Vorfall. (DPA)

Hamas-Kreise: Durchbruch bei Gesprächen über Waffenruhe-Fortsetzung

Im Streit um eine Fortsetzung der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas zeichnet sich eine mögliche Einigung ab.

Aus Hamas-Kreisen verlautete, Ägypten habe bei Vermittlungsgesprächen zwischen beiden Seiten einen Durchbruch erzielt. Dafür gab es allerdings zunächst keine offizielle Bestätigung.

Nach Darstellung der Hamas wird Israel die Zahl der Hilfslieferungen, die in den zerstörten Gazastreifen einfahren dürfen, erhöhen. Ausserdem dürften schwere Baumaschinen zur Räumung von Trümmern und Wohncontainer in das blockierte Küstengebiet gebracht werden. Die Hamas sei bereit, sich weiter an die Waffenruhe zu halten, hiess es weiter.

Die Hamas hatte die eigentlich für Samstag vorgesehene Freilassung der nächsten Geiselgruppe auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie warf Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten. Israel wies dies entschieden zurück und drohte mit einem Neubeginn des Kriegs, sollten keine weiteren Geiseln freigelassen werden. (SDA)

Ägypten: Wiederaufbau Gazas bestes Mittel gegen Vertreibung

Ägypten betrachtet einen schnellen Wiederaufbau des Gazastreifens als bestes Mittel gegen eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Küstengebiet. «Im Kern der (israelischen) Aggression liegt ein Versuch, die Palästinenser gewaltsam zu vertreiben. Deshalb muss der Waffenruhe ein Wiederaufbau folgen, um sicherzustellen, dass die Palästinenser auf ihrem Land bleiben können», sagte der stellvertretende ägyptische Aussenminister Mohamed Higasi der staatlichen Nachrichtenseite «Ahram». Es sei «sofortiges Handeln» notwendig.

Die Regierung in Kairo hat angekündigt, bald einen Plan für den Wiederaufbau des in weiten Teilen zerstörten Gebiets vorzulegen. Sie lehnt eine Umsiedlung von Palästinensern in ihr Land, wie US-Präsident Donald Trump sie vorgeschlagen hat, ebenso ab wie Jordanien und andere arabische Staaten der Region.

Higasi zufolge geht es dem Plan zufolge vor allem um den Wiederaufbau wichtiger Infrastruktur wie Strassen, öffentliche Gebäude sowie Anlagen und Netzwerke für die Versorgung mit Strom und Wasser. «Der Plan soll auch die örtliche Wirtschaft wiederbeleben, Gaza bei der Erholung von dieser verheerenden Aggression unterstützen und Mindestanforderungen für die Lebensbedingungen wiederherstellen vor dem Übergang zu einer vollen Wiederaufbauphase.»

Laut UNO-Schätzungen kostet Wiederaufbau rund 53 Milliarden Dollar

Der Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete unter Berufung auf nicht genannte Quellen über angebliche Details aus dem ägyptischen Vorschlag. Demnach sollen in Gaza innerhalb von 18 Monaten Gebäude zur sogenannten «sicheren Unterbringung» von Menschen entstehen und innerhalb von sechs Monaten sogenannte «Sicherheitszonen». An der Beseitigung von Trümmern und Bemühungen zum Wiederaufbau sollen 24 internationale Unternehmen beteiligt werden, berichtete der Sender unter Berufung auf anonyme Quellen. Eine Bestätigung von ägyptischer Seite gab es dafür zunächst nicht.

Der Wiederaufbau des Gazastreifens könnte nach jüngsten UNO-Schätzungen rund 53 Milliarden US-Dollar kosten, davon 20 Milliarden US-Dollar allein in den ersten drei Jahren. Wer den Wiederaufbau bezahlen soll, ist völlig offen.

US-Aussenminister Rubio reist in den Nahen Osten

Inmitten heftiger Spannungen im Nahen Osten reist US-Aussenminister Marco Rubio zur Münchner Sicherheitskonferenz. Er werde dort mit internationalen Partnern über eine Reihe von Themen sprechen, die hohe Priorität für die Vereinigten Staaten hätten, teilte das Aussenministerium in Washington mit. Während seines Aufenthalts in der bayerischen Landeshauptstadt werde er auch am G7-Aussenministertreffen teilnehmen.

Vom 15. bis 18. Februar werde Rubio dann Israel, Saudiarabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen, hiess es weiter. Im Mittelpunkt der Reise stünden Bemühungen zur Freilassung der weiterhin im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln, Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas sowie Schritte gegen destabilisierende Aktionen des Irans und seiner Verbündeten in der Region.

US-Aussenminister Marco Rubio steht vor einer US-Flagge im State Department in Washington, DC.

Am Samstag läuft auch ein von den USA unterstütztes Ultimatum der israelischen Regierung aus: Sollte die Hamas die nächste Gruppe von Geiseln bis dahin nicht freilassen, könnte die Waffenruhe enden und das israelische Militär seinen Kampf gegen die palästinensische Terrororganisation wieder aufnehmen, drohte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Mit seinem umstrittenen Plan zur dauerhaften Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen und seinen Drohungen gegen die Hamas hatte US-Präsident Donald Trump zuletzt erhebliche Unruhe in der Region ausgelöst. (DPA)

Deutschland will Polizisten an Grenzübergang Rafah schicken

Die deutsche Regierung hat die Voraussetzungen für eine Beteiligung von bis zu 25 deutschen Polizeikräften an einer EU-Mission am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen geschaffen.

Ausserdem sollen bis zu 15 Polizeibeamte ins Westjordanland entsandt werden können, um dort als Berater beim Aufbau der Institutionen zu unterstützen, wie ein Sprecher des Innenministeriums mitteilte.

Hier sollen bald deutsche Polizisten präsent sein: Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.

Eine wichtige Frage ist dabei auch der Eigenschutz der Beamten. Da es sich um eine zivile Mission handelt, ist für den Einsatz – anders als bei einer Entsendung von Soldaten der Bundeswehr – keine Zustimmung des Bundestags notwendig.

Die Polizisten werden jetzt jedoch noch nicht nach Rafah oder ins Westjordanland reisen. Grund ist die angespannte Lage vor Ort. Die Sicherheitslage sei «fragil», aber entwickele sich positiv, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Mit dem Kabinettsbeschluss sei nun aber die nationale Voraussetzung für eine deutsche Beteiligung geschaffen worden.

Der Grenzübergang in Rafah ist der einzige Grenzübergang des Palästinensergebiets, der nicht von Israel kontrolliert wird. Er war am 1. Februar wieder geöffnet worden. Seither konnten dort schwer verletzte Palästinenser zur medizinischen Behandlung ausreisen. Der Übergang wird auch für humanitäre Hilfslieferungen genutzt. (DPA)

Israelischer Luftangriff auf Drohnenbetreiber in Rafah

Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind nach Medienberichten ein Palästinenser getötet und ein weiterer schwer verletzt worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die israelische Armee habe eine Gruppe von Menschen im Osten der Stadt Rafah angegriffen. Das israelische Militär teilte dazu mit, eine Drohne sei von israelischem Gebiet aus in den südlichen Gazastreifen geflogen und dabei von der Armee beobachtet worden.

Der Flugkörper sei dann im südlichen Gazastreifen angegriffen worden, zusammen mit zwei Verdächtigen, die sie einsammeln wollten. Es sei zuletzt mehrfach zu versuchtem Waffenschmuggel mit Drohnen in den Gazastreifen gekommen. Das Militär werde dies nicht dulden und weiter alles Notwendige unternehmen, um die Sicherheit Israels zu gewährleisten.

Seit Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas am 19. Januar ist es im Gazastreifen bereits mehrfach zu tödlichen Vorfällen gekommen (SDA)

Nach den USA stellt auch Israel der Hamas ein Ultimatum

Im Gleichschritt mit US-Präsident Donald Trump hat nun auch die israelische Regierung der Hamas ein Ultimatum zur Geisel-Freilassung gesetzt. Sollten die Islamisten die nächste Gruppe von Geiseln nicht bis Samstag freilassen, könnte die Waffenruhe enden und der Krieg im weitgehend zerstörten Gazastreifen wieder neu aufflammen, drohte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu.

«Wenn die Hamas unsere Geiseln nicht bis Samstagmittag zurückgibt, wird der Waffenstillstand enden und die IDF (die Armee) wird die intensiven Kämpfe bis zur endgültigen Niederlage der Hamas wieder aufnehmen», sagte Netanjahu in einer Video-Ansprache nach dem Ende einer mehrstündigen Sitzung des Sicherheitskabinetts.

Die Hamas hatte die für kommenden Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln zuletzt auf unbestimmte Zeit verschoben. Die palästinensische Terrororganisation wirft Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten.

Wie viele Geiseln freigelassen werden müssten, um einen neuen Waffengang zu verhindern, liess Netanjahu offen. Damit blieb unklar, ob sich Israel dem Ultimatum von Trump anschliesst, nach dem alle israelischen Geiseln bis Samstagmittag freigelassen werden müssten. Israelische Medien berichteten, die Regierung in Jerusalem fordere die Freilassung aller noch lebenden Geiseln, die während der ersten Phase der Vereinbarungen zur Waffenruhe und dem Geiseldeal freikommen sollten. Das wären neun Verschleppte. (DPA)

Ägypten kündigt Wiederaufbauplan für den Gazastreifen an

Angesichts des Drucks durch US-Präsident Donald Trump hat Ägypten einen eigenen Wiederaufbauplan für den weitgehend zerstörten Gazastreifen angekündigt. «Ägypten unterstreicht seinen Willen, eine umfassende Vision für den Wiederaufbau des Gazastreifens vorzulegen, in einer Weise, die sicherstellt, dass die Palästinenser in ihrem Vaterland bleiben können und ihre Rechte gewahrt werden», teilte das ägyptische Aussenministerium auf der Nachrichtenplattform X mit.

Die Regierung in Kairo wolle mit Trump zusammenarbeiten, um einen gerechten Frieden in der Region zu schaffen, hiess es in der Stellungnahme. Die Zwei-Staaten-Lösung mit einem Palästinenserstaat an der Seite Israels sei der einzige Weg zu Stabilität. (DPA)

Jordaniens König gegen Umsiedlung von Palästinensern

Nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus hat sich der jordanische König Abdullah II. am Dienstag noch einmal deutlich gegen eine Umsiedelung der Palästinenser ausgesprochen. Auf X teilte er mit, dass er während seines Treffens mit Trump «Jordaniens unerschütterliche Position gegen die Vertreibung der Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland bekräftigt» habe. Dies sei die einheitliche Position der arabischen Länder. Ein Wiederaufbau des Gazastreifens und die Bewältigung der katastrophalen humanitären Lage sollten für alle Priorität haben, schrieb er weiter.

Zuvor hatte sich der jordanische König mit Äusserungen zu Trumps Plänen eher zurückgehalten und sich auch nicht substanziell zu der Idee geäussert, dass sein Land eine grosse Zahl neuer Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnehmen könnte. In Jordanien leben schon jetzt etwa zwei Millionen Palästinenser. Abdullah sagte, dass Jordanien «sofort» bereit wäre, bis zu 2000 krebskranke oder anderweitig kranke Kinder in Gaza aufzunehmen. (DPA)

Trump: USA werden Gaza einfach einnehmen

US-Präsident Donald Trump verteidigt seinen umstrittenen Anspruch auf den Gazastreifen. Er lässt dabei weiter völlig offen, auf welcher Basis er das vom Krieg zerstörte Küstengebiet unter seine Kontrolle bringen will. «Wir werden Gaza haben. Wir brauchen es nicht zu kaufen», sagte Trump bei einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah II. im Weissen Haus in Washington.

«Es gibt nichts zu kaufen – es ist Gaza», entgegnete er auf die Frage, ob die US-Regierung den Küstenstreifen käuflich erwerben wolle. «Das ist ein vom Krieg zerstörtes Gebiet.» Die USA würden Gaza einfach «einnehmen», wieder in Gang bringen und in einen «Diamanten» verwandeln.

Trump sagte, er verstehe viel von Immobilien. Der Gazastreifen liege direkt am Meer. Dort sollten Hotels, Wohnungen und Büros entstehen, und der Wiederaufbau werde viele Arbeitsplätze in der Region schaffen. «Ich denke, es wird grossartig für die Palästinenser sein», sagte er. «Sie werden es lieben.»

Internationale Empörung wischt Trump beiseite

Die rund zwei Millionen Palästinenser, die dort leben, will Trump in arabische Länder in der Region umsiedeln. Der Vorstoss sorgte für einen internationalen Aufschrei. Experten zufolge würde eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen gegen das Völkerrecht verstossen. Die Vereinten Nationen warnen vor einer «ethnischen Säuberung».

Trump wischte den Widerstand und die Empörung beiseite und behauptete, die palästinensische Bevölkerung wolle nichts mehr, als die «Todesfalle» Gaza zu verlassen. Auch die Vertreibung von zwei Millionen Menschen aus dem Gebiet tat er als Petitesse ab. Dies sei eine «sehr kleine Zahl von Menschen im Vergleich zu anderen Dingen, die im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte stattgefunden haben».

Trotz des ausdrücklichen Widerstands von Jordanien und Ägypten gegen die Pläne sagte Trump erneut, die Palästinenser aus dem Gazastreifen sollten unter anderem in diesen beiden Ländern unterkommen, ebenso in anderen Staaten. Es gebe auch andere Länder, die sich hier engagieren wollten, sagte er, ohne jedoch Details zu nennen. (DPA)

SDA/AFP/DPA/red