Abo«Ganz ehrlich: Ich würde auch abhauen»
Die Meilemerin Jessica Mor hilft syrischen Flüchtlingen im Libanon. Sie will einer Generation Perspektive geben und verhindern, dass noch mehr Flüchtlinge nach Europa reisen.

Sie waren im Frühling im Libanon und haben die Flüchtlingscamps besucht. Was haben Sie vor Ort erlebt? Jessica Mor: Bevor ich in den Libanon gereist bin, hatte ich etwas Angst. Ich wusste nicht, was auf mich zu kommt. Werde ich losheulen?, fragte ich mich. Als ich die beiden Flüchtlingscamps im Süden besuchte, wurde ich zuerst von den Kindern empfangen. Sie waren sehr herzlich und dankbar. Das hat meine Angst komplett beseitigt. Mein Schlüsselerlebnis war, dass die Kinder mich als Ausländerin aus einem reichen Land nicht angebettelt haben. Im Gegenteil: Sie haben nichts und geben alles. Für mich haben sie Blumen gepflückt. Das hat mich sehr berührt.